Nordkorea mit verdeckten Warnungen in Richtung USA

Im Streit um sein Atomwaffenprogramm warnt Nordkorea die USA verdeckt. Es sei «ganz den USA überlassen, zu wählen, welches Weihnachtsgeschenk sie erhalten».

Donald Trump (l) , Präsident der USA, und Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, gehen bei einem Treffen im Sofitel Legend Metropole Hanoi Hotel aufeinander zu. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Kim Jong Un schickt verdeckte Warnung an die US-Regierung unter Donald Trump.
  • Nordkorea habe es nicht mehr nötig, «zu verbergen, was es von nun an tun wird».
  • Es sei «ganz den USA überlassen, zu wählen, welches Weihnachtsgeschenk sie erhalten».

Im Streit um sein Atomwaffenprogramm hat Nordkorea verdeckte Warnungen in Richtung der USA ausgestossen. In Anspielung auf eine von Nordkorea selbst gesetzte Frist bis zum Jahresende erklärte das Aussenministerium in Pjöngjang am Dienstag, es sei «ganz den USA überlassen, zu wählen, welches Weihnachtsgeschenk sie erhalten». Nordkorea habe es nicht mehr nötig, «zu verbergen, was es von nun an tun wird», wurde der für USA-Fragen zuständige Vizeaussenminister Ri Thae Song zitiert. Konkreter wurde Ri nicht.

Nordkorea-Experten und Medien in Südkorea sehen hinter der Erklärung die Drohung, dass Nordkorea sein Moratorium für Atomversuche sowie den Test von Langstreckenraketen aufheben könnte. Experte Ankit Panda schrieb auf Twitter, Ris Äusserungen könnten «Vorbereitungen für Aktivitäten nach dem Neujahr andeuten, die leicht von Satelliten beobachtet werden können, zum Beispiel die Vorbereitung eines Satellitenstarts in Sohae».

Gescheitertes Gipfeltreffen

Nordkorea Vizeaussenminister unterstellte den USA, mit ihrem Wunsch für einen Dialog tricksen zu wollen. Die US-Regierung wolle Nordkorea hinhalten und den Dialog für eigene politische Interessen nutzen.

Die Führung in Nordkorea hatte zuletzt in mehreren Erklärungen deutlich gemacht, an neuen Atomgesprächen mit den USA nicht interessiert zu sein, solange Washington keine neuen Vorschläge mache. Pjöngjang setzte eine Frist dafür bis zum Ende des Jahres.

Die Verhandlungen sind seit dem gescheiterten Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Februar in Vietnam nicht mehr vorangekommen. Beide Seiten konnten sich nicht über den Abbau der nordkoreanischen Atomwaffen einigen.