Pence verspricht «Recht und Ordnung» bei Wiederwahl Trumps
Erneut gab es in Amerika Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Vizepräsident Mike Pence verspricht «Recht und Ordnung», würde Trump wiedergewählt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vizepräsident Mike Pence verspricht bei einer Wiederwahl von Trump «Recht und Ordnung».
- Seit Wochen gehen die Amerikaner gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Strasse.
- Der Kampf gegen Rassismus findet in Trumps Wahlkampf keine Erwähnung.
Erneut gab es wütende Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Der Vizepräsident Mike Pence hat den Amerikanern Recht und Ordnung bei einer Wiederwahl von Präsident Donald Trump versprochen.
«Wir werden auf den Strassen für jeden Amerikaner jeder Rasse, jeden Glaubens und jeder Hautfarbe Recht und Ordnung haben». Dies sagte Pence im historischen Fort McHenry bei Baltimore bei seiner Ansprache zum Parteitag der Republikaner.
Bei den Protesten handele es sich um «Gewalt und Chaos in unseren Städten, nicht um friedliche Demonstrationen». Dies müsse aufhören. Die Trump-Regierung werde die Sicherheitskräfte und die Minderheiten im Land für vier weitere Jahre unterstützen.
Schüsse auf Jacob Blake
Der viertägige Parteitag wird von Unruhen in der Stadt Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin überschattet. Auslöser war ein Polizeieinsatz am Sonntag. Bei diesem wurde dem 29-jährigen Afroamerikaner Jacob Blake mehrfach in den Rücken geschossen.
Der Familienvater liegt im Krankenhaus, nach Angaben seiner Familie ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Der Fall fachte die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt neu an. Diese wurden vom Tod des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis Ende Mai ausgelöst.
Rassismus findet in Trumps Wahlkampf keinen Platz
Trump war nach Floyds Tod vorgeworfen worden, sich nicht klar gegen Rassismus zu positionieren. Ausserdem zeige er zu wenig Verständnis für den Zorn über Diskriminierung und Ungerechtigkeit. In seinen Prioritäten für eine zweite Amtszeit findet der Kampf gegen Rassismus keine Erwähnung. Zu den Wahlversprechen gehört aber eine Stärkung der Polizeikräfte im Land.
Mehrere afroamerikanische Redner nahmen Trump gegen Rassismusvorwürfe in Schutz. Trump wirbt unter anderem damit, dass die Arbeitslosenquote unter Afroamerikanern vor der Corona-Pandemie auf ein historisches Tief gesunken war. Ausserdem hat er die Finanzierung von historisch schwarzen Universitäten sichergestellt.
Pence befürwortet Trumps Krisenmanagement
Trotz rund 180'000 Toten in der Corona-Pandemie in den USA pries Pence das Krisenmanagement Trumps. Trumps frühzeitiges Handeln habe unzählige amerikanische Leben gerettet. Es verschaffte uns Zeit, die grösste nationale Mobilisierung seit dem Zweiten Weltkrieg zu starten. Dies sagte der Vizepräsident, der zugleich der Corona-Task-Force im Weissen Haus vorsteht.
Joe Biden: «Trump hat die Gefahr von Corona heruntergespielt»
Pence sprach den Angehörigen der Opfer der Pandemie sein Mitgefühl aus. Biden schrieb auf Twitter: «180'000 Menschen sind an dieser Covid-Krise gestorben. Und die herzzerreissende Wahrheit ist, dass es so nicht hätte geschehen müssen.»
Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris kritisierte, Trump habe die Gefahr des Coronavirus heruntergespielt. Das amerikanische Volk wurde in die Irre geführt. «Jetzt zahlen wir alle den Preis für seine gescheiterte Führung.»
Trump soll ein Förderer von Frauenrechten sein
Die Republikaner präsentierten Trump als mitfühlenden Landesvater und als Förderer von Frauenrechten. Die scheidende Trump-Beraterin Kellyanne Conway sagte: «Über Jahrzehnte hat er Frauen in Führungspositionen in der Wirtschaft und der Regierung befördert.»
Im Wahlkampf 2016 waren frühere frauenverachtende Äusserungen von Donald Trump aufgetaucht.
Präsidentschaftswahlen werden kein Kampf zwischen links und rechts
Die Wahl am 3. November werde die wichtigste in der modernen Geschichte sein, sagte Lara Trump. Sie ist die Schwiegertochter von Trump und im Wahlkampf als seine Beraterin eingestellt worden.
«Dies ist nicht die Wahl zwischen Demokraten und Republikanern oder zwischen links und rechts», sagte sie weiter. «Dies ist eine Wahl die entscheiden wird, ob wir Amerika Amerika bleiben lassen. Oder ob wir einen auf keiner Karte verzeichneten, erschreckenden Weg zum Sozialismus einschlagen.»