Peru verhängt Ausnahmezustand über Gebiet an Grenze zu Kolumbien

Das Gebiet bei Perus Grenze zu Kolumbien ist für die nächsten zwei Monate im Ausnahmezustand. Grund ist der Drogenkrieg.

Im Kampf gegen den Koka-Anbau schickt Peru und Kolumbien vermehrt Helikopter in den Einsatz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Peru verhängt an seiner Grenze zu Kolumbien für 60 Tage den Ausnahmezustand.
  • Das Land geht gewaltsam gegen den Drogenhandel vor.

Die peruanische Regierung hat über ein Gebiet an der Grenze zu Kolumbien für 60 Tage den Ausnahmezustand erklärt. Am ersten Tag des Ausnahmezustands wurden nach Angaben von Staatschef Martín Vizcarra mehr als 50 Verdächtige festgenommen.

Die meisten von ihnen seien «in illegale Rauschgiftgeschäfte verwickelte Kolumbianer». Im Zuge des am Montag in Kraft getretenen teilweisen Ausnahmezustands sind die verfassungsmässigen Rechte auf persönliche Freiheit und Sicherheit sowie die Unverletzlichkeit der Wohnung und die Versammlungsfreiheit aufgehoben.

Militärmassnahmen gegen Drogenbarone

Staatschef Martín Vizcarra begründete die Massnahme mit «Sicherheitsproblemen» angesichts der Präsenz von Drogenhändlern und abtrünnigen Mitgliedern der mittlerweile zur Partei umgewandelten früheren kolumbianischen Farc-Guerilla.

An der gemeinsamen «Intervention» von peruanischer und kolumbianischer Armee und Polizei im Grenzgebiet waren laut Vizcarra drei Flugzeuge und fünf Helikopter beteiligt. Der kolumbianische Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas sagte, die Verhängung des Ausnahmezustands sei mit den peruanischen Behörden vor drei Wochen erörtert worden. Kolumbien wisse anzuerkennen, dass Peru verschiedene Mittel anwende, «um jegliche Bedrohung an dieser Grenze zu bekämpfen».