Republikaner gegen Trumps verbale Attacken auf Kamala Harris

Angesehene Mitglieder der Republikanischen Partei distanzieren sich von Donald Trumps jüngsten, harschen Ausfällen gegen die Demokratin Kamala Harris.

Donald Trump und Kamala Harris werden sich im November duellieren. - keystone

Unter den spitzen Äusserungen, die der ehemalige US-Präsident Donald Trump an seine politischen Gegner richtet, gab es eine, die sogar innerhalb seiner eigenen Partei Anstoss erregte. Bei einer Versammlung in der Kleinstadt Prairie du Chien im Bundesstaat Wisconsin griff er die Demokratin Kamala Harris mit den Worten an:

«Joe Biden ist geistig beeinträchtigt geworden. Kamala wurde so geboren». Mit diesem verbalen Schlag zeichnete er ein unvorteilhaftes Bild seiner politischen Widersacherin.

Kritik von innerparteilichen Kollegen

Eine Reaktion auf die harsche Beschimpfung kam laut «msn» von Lindsey Graham, einem angesehenen Senator aus South Carolina und Parteikollegen Trumps. Graham ärgerte sich dabei insbesondere darüber, dass diese Attacken den Wahlkampf nicht unterstützten.

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Eine Beleidigung für Menschen mit geistigen Behinderungen

Larry Hogan, der republikanische Gouverneur des Bundesstaates Maryland, ging noch einen Schritt weiter in seiner Kritik an Trump. Er hob hervor, dass Trumps Äusserungen nicht nur eine Beleidigung für die Vizepräsidentin darstellten, sondern auch für Menschen mit tatsächlichen geistigen Behinderungen.

Hogan, der sich derzeit um einen Sitz im US-Senat bewirbt, hat sich in der Vergangenheit mehrfach als internen Kritiker Trumps betätigt und hat voraussichtlich vor, bei der anstehenden Wahl weder für Harris noch Trump zu stimmen.

Rassistische Reaktionen auf Grenzbesuch

Trump's unüberhörbar bösartige Kommentare zu Harris erscheinen als Reaktion auf ihren Besuch an der Grenze zu Mexiko. Harris machte den Kampf gegen die Fentanyl-Krise zur «obersten Priorität», da ein Grossteil dieser Opioiddroge über die Südgrenze in die USA gelangt und deutete zudem auf eine Verschärfung des Asylrechts hin.

Team Harris: Trump kann sich nicht 90 Minuten am Stück präsidial verhalten. (Archivbild) - Brynn Anderson/AP/dpa

Während des Versuchs, seine Unzufriedenheit über Harris' Einwanderungspolitik zum Ausdruck zu bringen, stieg Trump auf wüste Verunglimpfungen der Einwanderer ein, indem er suggerierte, dass sie in die Küchen der Amerikaner eindringen und ihnen die Kehlen durchschneiden würden.

Die Demokratin Kamala Harris wird hingegen von Umfragen trotz der heftigen verbalen Entgleisungen Trumps als ernstzunehmende Konkurrentin angesehen. Laut Prognosen deutet daher alles auf ein extrem enges Rennen hin. Die Präsidentschaftswahlen in den USA finden am 5. November statt.