Selenskyj darf wegen Krieg bei UN-Versammlung per Video sprechen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darf wegen des russischen Angriffskrieges auf sein Land per Video bei Generaldebatte der UN-Vollversammlung kommende Woche sprechen. 101 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Freitag einem entsprechenden Antrag in der Vollversammlung zu - 7 Länder stimmten dagegen, es gab 19 Enthaltungen. Damit wird eine persönliche Teilnahme Selenskyjs an dem diplomatischen Grossereignis ab Dienstag deutlich unwahrscheinlicher. Die am Freitag beschlossene Ausnahme gilt nur für den ukrainischen Präsidenten. Belarus scheiterte mit einer Änderung des Antrages, mit der eine Videobotschaft für alle Länder erlaubt gewesen wäre.

Selenskyj bei einer Videoansprache im Ukraine-Krieg. (Archivbild) - AFP

Eine von der Ukraine erwogene persönliche Teilnahme Selenskyjs an der Veranstaltung würde ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bei der Anreise bedeuten. Es wäre die erste bekannte Auslandsreise des ukrainischen Präsidenten seit Russlands Einmarsch in das Land. Allerdings bietet ihm auch eine Rede per Video eine grosse politische Bühne, zumal Russlands Präsident Wladimir Putin nicht an der Vollversammlung teilnehmen wird. Statt Putin wird Aussenminister Sergej Lawrow aus Moskau anreisen. Ukrainische Streitkräfte hatten zuletzt bei einer Gegenoffensive im Osten des Landes besetztes Gebiet zurückerobert.

Am Dienstag beginnt bei den Vereinten Nationen in New York die Generaldebatte der UN-Vollversammlung mit mehr als 150 angekündigten Staats- und Regierungschefs - darunter Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine wird Hauptthema des mehrtägigen Treffens mit zahlreichen Nebenveranstaltungen sein.