Coronavirus: Steigende Infektionszahlen in USA prognostiziert

Das Coronavirus könnte sich in den USA stark verbreiten. Möglich wäre es laut Experten, dass die Infektionszahlen bis zum 1. Juni auf 200'000 täglich zunehmen.

Eine Reinigungskraft macht in einem Pressebriefing-Raum des Weissen Hauses sauber (Archiv). Foto: Alex Brandon/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Krise in den USA scheint alles andere als ein Ende zu nehmen.
  • Ein internes Dokument zeigt, dass die Infektionszahlen stark zunehmen könnten.
  • Möglich wäre ein Anstieg bis zum 1. Juni auf rund 200'000 Ansteckungen pro Tag.

US-Präsident Donald Trump drängt auf eine Öffnung der Wirtschaft. Nach einem internen Dokument seiner Behörden könnte sich die Krise durch das Coronavirus in den USA allerdings noch zuspitzen.

Experten erwarten einem weiteren Diagramm zufolge, dass die Zahl der Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung bis zum 1. Juni auf etwa 3000 pro Tag steigen könnten.

Die «New York Times» veröffentlichte am Montag eine vom Gesundheitsministerium und der Katastrophenschutzbehörde Fema zusammengestellte Präsentation. In dieser sind zwei Diagramme mit dem Vermerk «nur für den Dienstgebrauch» enthalten.

Das Coronavirus breitet sich in den USA wieder rasant aus. (Symbolbild) - dpa

In einem davon wird prognostiziert, dass die Zahl der neuen Coronavirus-Fälle bis zum 1. Juni auf rund 200'000 pro Tag zunehmen könnte. Zuletzt hatte die Gesundheitsbehörde CDC von Samstag auf Sonntag einen Anstieg um knapp 30'000 verzeichnet.

Experten erwarten einem weiteren Diagramm zufolge, dass die Zahl der Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung bis zum 1. Juni auf etwa 3000 pro Tag steigen könnten.

Weisse Haus weist Prognosen zurück

Zuletzt hatte die Gesundheitsbehörde wiederum von Samstag auf Sonntag einen Anstieg der Toten um 1452 vermeldet. Das Weisse Haus wies die neuen Prognosen rund um das Coronavirus zurück.

Sie spiegelten weder die Modelle der Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weissen Haus noch die von ihr analysierten Daten wider. Das teilte der Vizesprecher des Weissen Hauses, Judd Deere, mit.

Donald Trump beantwortet bei einem Event des Senders Fox verschiedene Fragen der US-Bürger zum Coronavirus. - keystone

Deere betonte, es handele sich weder um ein Papier des Weissen Hauses, noch sei es der Arbeitsgruppe präsentiert worden.

Trumps Richtlinien für eine graduelle Öffnung der Wirtschaft orientierten sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Gesundheitsexperten in der Regierung stimmen mit diesen überein. Oberste Priorität für Trump bleibe die Gesundheit der Amerikaner.

Coronavirus: Trumps Prognosen nach oben korrigiert

Trump hatte seine früheren Prognosen über die befürchteten Todeszahlen in den USA durch das Coronavirus am Sonntagabend nach oben korrigiert.

Er gehe jetzt von insgesamt 75'000 bis 100'000 Toten aus, sagte der Präsident dem Sender Fox News. Mitte April hatte Trump noch mit 60'000 bis 65'000 Toten gerechnet.

Donald Trump ist der Meinung, dass das Coronavirus in China hergestellt wurde. - Keystone

CDC hatte bis Sonntag 1,12 Millionen Infektionen und 65'735 Tote in den USA verzeichnet. Weltweit gibt es nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität über 3,5 Mio. Ansteckungen. Über 250'000 Menschen sind schon am Coronavirus gestorben.