Stromversorger in Kalifornien räumt wegen Waldbränden fahrlässige Tötung ein

Der US-Energieversorger Pacific Gas and Electric (PG&E) hat wegen der verheerenden Waldbrände in Kalifornien im Jahr 2018 die Verantwortung für den Tod dutzender Menschen eingeräumt.

Feuerwehrleute kämpfen in Paradise gegen die Flammen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als 80 Menschen kamen 2018 durch das «Camp Fire» ums Leben.

Im Rahmen einer Vereinbarung mit der Staatsanwalt wird sich PG&E in einem Schuldplädoyer bei Gericht dazu bekennen, für die fahrlässige Tötung von 84 Menschen verantwortlich zu sein, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Ferner wird PG&E den Angaben zufolge aufgrund der Vereinbarung mit Strafverfolgern des Verwaltungsbezirks Butte eingestehen, unter Verstoss gegen die Gesetze ein Feuer verursacht zu haben. «Unser Gerät hat das Feuer ausgelöst. Das sind die Fakten», erklärte Unternehmenschef Bill Johnson.

Defekte Stromleitungen und mangelhafte Schutzvorkehrungen von PG&E hatten das sogenannte Camp Fire ausgelöst, das 2018 im Norden des US-Bundesstaats wütete und die Kleinstadt Paradise im Bezirk Butte völlig vernichtete. Insgesamt 86 Menschen kamen durch das Feuer ums Leben, fast 19.000 Häuser und an andere Gebäude wurden zerstört.

Die jetzt zwischen PG&E und der Staatsanwaltschaft von Butte geschlossene Vereinbarung sieht vor, dass das Unternehmen vier Millionen Dollar (3,7 Millionen Euro) an Geldstrafen zahlt und zudem Wiederaufbaukosten - unter anderem in der Wasserversorgung - übernimmt.

Die Vereinbarung muss aber noch von einem Konkursgericht gebilligt werden. PG&E hatte im vergangenen Jahr wegen zahlreicher Klagen im Zusammenhang mit dem Camp Fire sowie anderer Brände Konkurs angemeldet. Die bislang wegen der Feuer geschlossenen Vereinbarungen mit Einzelpersonen und Behörden summieren sich nach Angaben von PG&E auf eine finanzielle Belastung des Unternehmens von mehr als 25 Milliarden Dollar.