Tesla-Grossfabrik: Naturschützer fordern Beteiligung

Naturschützer wollen beim Grossprojekt des US-Autobauers Tesla in Brandenburg mitentscheiden.

In diesem Waldgebiet plant Tesla den Bau einer Gigafactory. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Man muss jetzt erfassen, welche schützenswerten Arten dort sind», sagte Schmitz-Jersch mit Blick auf den Standort Grünheide.

«Noch wurden weder Bürger oder Naturschutzverbände in das Projekt einbezogen», sagte Friedhelm Schmitz-Jersch, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes Brandenburg (Nabu), der Deutschen Presse-Agentur. Auf dem Gelände in Grünheide nahe Berlin, auf dem der US-Konzern 2021 mit dem Bau von Elektroautos beginnen will, stehen derzeit noch Kiefern.

«Man muss jetzt erfassen, welche schützenswerten Arten dort sind», sagte Schmitz-Jersch mit Blick auf den Standort Grünheide. «Wir werden uns auch ein eigenes Bild machen.» Zunächst ist aus seiner Sicht zu klären, ob der mittlerweile 20 Jahre alte Bebauungsplan noch allen naturschutzrechtlichen Anforderungen genügt. Es stelle sich die Frage: «Ist das, was es damals gab, heute noch gültig?»

Gut 20 Jahre lang konnte sich auf dem Areal nach Angaben der Naturschützer ungehindert Flora und Fauna entfalten. Welche Pflanzen oder Tiere sich dort ihren Lebensraum erobert haben - möglicherweise auch schützenswerte - sei bislang unbekannt.

Tesla muss noch die nötigen Unterlagen einreichen, die derzeit vorbereitet werden. Für die Industrieansiedlung würde Wald gerodet, Tesla will laut Brandenburger Landesregierung jedoch die dreifache Menge wieder aufforsten lassen.

Erfahrungen mit seltenen und unter Schutz stehenden Tieren als «Projekt-Verhinderer» gibt es bundesweit. So stoppte etwa die Kleine Hufeisennase, eine Fledermausart, in Dresden zeitweise den Bau der Waldschlösschenbrücke. Für das Milliardenprojekt der Deutschen Bahn, Stuttgart 21, mussten Eidechsen umgesiedelt werden.