Trump erwägt Treffen mit Venezuelas Präsident Maduro

Obwohl die USA Nicolás Maduro für einen Drogenhändler halten, könnte sich Präsident Donald Trump ein Treffen mit seinem venezolanischen Amtskollegen vorstellen.

Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA halten Venezuelas Präsident Nicolás Maduro für einen Drogenhändler.
  • Trotzdem könnte sich US-Präsident Donald Trump ein Treffen mit ihm vorstellen.
  • Er wolle mit Maduro über «einen friedlichen Rückzug von der Macht» sprechen.

Die USA halten den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro für einen Drogenhändler. Die Vereinigten Staaten haben Ende März sogar ein Kopfgeld in Höhe von 15 Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Ein Treffen mit dem autoritären Staatschef kann sich US-Präsident Donald Trump trotzdem vorstellen.

«Ich würde vielleicht darüber nachdenken», sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Nachrichtenportals Axios. «Maduro würde sich gerne treffen. Und ich habe nie etwas gegen Treffen.»

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro bei einer Rede. - dpa

Am Montag ruderte Trump etwas zurück. «Im Gegensatz zur radikalen Linken habe ich Sozialismus stets abgelehnt. Und immer an der Seite des venezolanischen Volkes gestanden», schrieb er auf Twitter. «Ich würde mich mit Maduro nur treffen, um über eine Sache zu sprechen: einen friedlichen Rückzug von der Macht.»

USA wollten Maduro mit Sanktionen aus Amt drängen

Eigentlich erkennen die Vereinigten Staaten Maduro gar nicht mehr als Präsidenten an. Anfang 2019 hatte sich der Oppositionsführer Juan Guaidó nach Maduros umstrittener Wiederwahl selbst zum Übergangspräsidenten erklärt. Damals waren die USA das erste Land, das den jungen Abgeordneten als rechtmässigen Regierungschef akzeptierte.

Die USA haben zahlreiche Sanktionen verhängt, um Maduro aus dem Amt zu drängen. Zuletzt schien sich Trump allerdings immer weniger für das Thema zu interessieren.

Juan Guaidó wird von den USA als legitimer Präsident von Venezuela angesehen. - keystone

Der US-Präsident ist offenbar enttäuscht, dass es Guaidó nie gelungen ist, Maduro in Venezuela selbst ernsthaft gefährlich zu werden. Und das, obwohl der 36-Jährige international breit unterstützt wird.

In seinem neuen Buch über seine Zeit in der Trump-Regierung schrieb der ehemalige Sicherheitsberater John Bolton: «Er hielt Guaidó für schwach, im Gegensatz zu Maduro, den er für stark hielt.»