Trump lobt bei Ansprache zum 4. Juli Umgang mit der Corona-Krise
Der 4. Juli ist Amerikas Nationalfeiertag. An seiner Rede in Washington lobte Trump erneut seine Strategie im Umgang mit dem Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump lässt sich am Nationalfeiertag seine Laune nicht verderben.
- In einer Rede lobte er seinen Umgang mit der Corona-Krise.
- Auch seine Gegner kriegten ihr Fett weg.
Vielen Amerikanerin ist wohl trotz Nationalfeiertag nicht zum Feiern zumute. Doch ungeachtet dramatisch steigender Infektionszahlen hat US-Präsident Donald Trump bei seiner Ansprache an die Nation am diesjährigen Unabhängigkeitstag den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie gelobt. «Unsere Strategie kommt gut voran», sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) im Garten des Weissen Hauses.
Trump verzichtete ebenfalls nicht auf die üppigen Feierlichkeiten in der US-Hauptstadt. Auf eine militärische Flugschau folgte ein gewaltiges Feuerwerk. Die Mehrheit der Gäste im Garten des Weissen Hauses trug keine Maske. Ein ähnliches Bild hatte sich am Vorabend im US-Bundesstaat South Dakota gezeigt.
Dort verfolgten mehrere Tausend Menschen Trumps Auftritt vor beeindruckender Kulisse: Über der Bühne thronte das Nationaldenkmal von Mount Rushmore - der Gebirgsfels mit den in Stein gemeisselten Köpfen von vier Ex-Präsidenten.
Trump: 99 Prozent der Fälle «komplett harmlos»
Seit Tagen verzeichnen die USA Höchststände an nachgewiesenen Neuinfektionen. Drei Tage in Folge (Stand Samstagabend Ortszeit) lagen die Zahlen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei über 50'000. So viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie.
Trump sagte, man habe viel über das Virus gelernt und könne die «Flammen» löschen. Zu Beginn der Pandemie habe es keine Tests für das neue Virus gegeben, mittlerweile hätten die USA fast 40 Millionen Tests durchgeführt.
Trump behauptete, dass 99 Prozent der gefundenen Fälle «komplett harmlos» seien. Insgesamt wurden in den USA mehr als 2,8 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Rund 130'000 Menschen starben infolge einer Infektion.
Der Republikaner machte erneut China für die weltweite Ausbreitung des Virus verantwortlich und warf dem Land Vertuschung vor. «China muss in vollem Umfang zur Rechenschaft gezogen werden», sagte Trump.
Trump greift Gegner in Rede an
Trump nutzte seinen Auftritt auch für Angriffe auf Demonstranten und seine politischen Gegner. Die "amerikanischen Helden" hätten die Nazis, Faschisten, Kommunisten und Terroristen besiegt, amerikanische Werte gerettet und Prinzipien hochgehalten, sagte Trump. "Wir sind jetzt dabei, die radikale Linke, die Marxisten, die Anarchisten, die Unruhestifter und und Plünderer zu besiegen", sagte er.
In Anspielung auf die Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt, die seit Wochen nicht abreissen und eine Debatte über die Erinnerungskultur losgetreten haben, erneuerte Trump seine Aussage vom Vorabend des Unabhängigkeitstages: "Wir werden niemals zulassen, dass ein wütender Mob unsere Statuen niederreisst oder unsere Geschichte auslöscht." Die Werte, Traditionen, Bräuche und Überzeugungen würden beschützt.