Trump nennt Einmischung Russlands in US-Wahl Schwindel
US-Präsident Donald Trump hat die Position seiner Sicherheitsbehörden untergraben, wonach Russland seinen «Informationskrieg» gegen die USA fortsetze.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump bezeichnet die Einmischung Russlands in die US-Wahl als «Schwindel».
- Er widersprechen dabei dem FBI, das Russland einen «Informationskrieg» vorwirft.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania für die bevorstehenden Kongresswahlen bezeichnete Trump am Donnerstag die Vorstellung einer russischen Einmischung erneut als «Schwindel». Dabei untergräbt er die Position der US-Sicherheitsbehörden, wonach Russland den «Informationskrieg» gegen die USA fortsetze. Zuvor hatten der Nationale Geheimdienstdirektor Dan Coats sowie der Chef der Bundespolizei FBI, Christopher Wray, vor anhaltenden Desinformationskampagnen aus Russland gewarnt.
Wray sprach bei einem gemeinsamen Presseauftritt von mehreren Spitzenvertretern der Sicherheitsbehörden im Weissen Haus von einem «Informationskrieg». Die Bedrohung sei nicht auf Wahlkampfzeiten beschränkt: «Unsere Feinde versuchen ständig, unser Land zu destabilisieren - egal ob Wahlkampf ist oder nicht.» Sowohl Coats als auch Wray traten zugleich den Vorwürfen entgegen, Trump nehme die Angelegenheit nicht ernst genug. Der US-Präsident stellte seine Sicherheitsbeamten nur wenige Stunden später bloss, indem er vor seinen Anhängern in Pennsylvania die Idee einer russischen Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf erneut als «Schwindel» bezeichnete.
Trump forderte Ende der FBI-Ermittlungen
Trump hatte im Juli mit seinem Auftritt bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin für grosse Empörung in den USA gesorgt, weil er vermieden hatte, mutmassliche russische Einmischungen in den US-Wahlkampf 2016 zu verurteilen. Zuletzt forderte er das Ende der Ermittlungen von FBI-Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre. Mueller untersucht die mutmasslichen Einmischungen Moskaus in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 und mögliche diesbezügliche Absprachen mit dem Trump-Team. Der US-Präsident prangert die Ermittlungen regelmässig als "Hexenjagd" an.