Donald Trump verwechselt mutmassliches Vergewaltigungsopfer mit Ex

Dem früheren US-Präsidenten Donald Trump ist bei einer Befragung zu Vergewaltigungsvorwürfen der Kolumnistin E. Jean Carroll ein peinlicher Fehler unterlaufen.

Die US-Kolumnistin E. Jean Carroll soll Trumps Ex-Frau Marla Maples ähnlich sehen. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Peinlicher Fehler bei der Befragung des früheren US-Präsidenten Donald Trump.
  • Er hielt ein mutmassliches Vergewaltigungsopfer auf einem Foto für seine Ex-Frau.
  • Eine heute 79-Jährige wirft Trump vor, sie in den 90ern vergewaltigt zu haben.

Als Trump ein Foto aus den 1990er Jahren gezeigt wurde, hielt er die abgebildete Carroll für seine Ex-Frau Marla Maples. Das geht aus einem Gerichtsdokument hervor. Dabei ist Carroll nach Trumps eigenen Worten gar nicht sein «Typ».

«Das ist Marla, ja. Das ist meine Frau», sagte Trump gemäss einer veröffentlichten Abschrift der Befragung durch Carrolls Anwältin Roberta Kaplan im vergangenen Oktober. Trumps Anwältin Alina Habba ging sofort dazwischen: «Nein, das ist Carroll.»

Donald Trump war zwischen 1993 und 1999 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Maples verheiratet. Trumps Tochter Tiffany entstammt dieser Ehe.

Die heute 79-jährige Carroll hatte dem damaligen Präsidenten Trump 2019 öffentlich vorgeworfen, sie in den 90er Jahren vergewaltigt zu haben. Das Ganze soll in einer Umkleidekabine im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman geschehen sein.

Trump wies die Anschuldigungen mit den Worten zurück, die frühere Kolumnistin für das Magazin «Elle» würde «total lügen». Er fügte hinzu: «Sie ist nicht mein Typ.»

Donald Trumps Argumentation wird durch seine eigene peinliche Aussage geschwächt. - Keystone

Carroll hat Trump deswegen wegen Verleumdung verklagt. Dazu wurde Trump im vergangenen Oktober in seinem Luxusanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida von Anwältin Kaplan unter Eid befragt. Das Transkript der Befragung wurde nun von dem zuständigen New Yorker Gericht öffentlich gemacht.

Donald Trump zu Vergewaltigungsvorwurf: «Sie ist nicht mein Typ»

Im November verklagte Carroll Donald Trump zusätzlich wegen der mutmasslichen Vergewaltigung selbst, die eigentlich verjährt ist.

Möglich wurde dies durch ein neues Gesetz im Bundesstaat New York: Demzufolge können mutmassliche Vergewaltigungsopfer unabhängig von Verjährungsfristen mutmassliche Täter auf Schadenersatz verklagen.

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In der Befragung durch Carrolls Anwältin im vergangenen Oktober wiederholte Trump mehrfach, die Kolumnistin sei nicht sein «Typ». Dass er sie aber mit seiner Ex-Frau Maples verwechselte, könnte Carrolls Anwältin nutzen, um diese Verteidigungsstrategie infrage zu stellen.