Trump will nun doch Fed-Kritikerin für Notenbankgremium nominieren
Im Direktorium der US-amerikanischen Notenbank sind zwei Positionen frei. Eine davon soll laut Donald Trump mit einer prominenten Kritikerin besetzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Trump will die freien Positionen im Fed-Direktorium mit Shelton und Waller besetzen.
- Judy Shelton ist eine prominente Fed-Kritikerin und fällt durch spezielle Positionen auf.
- Waller ist ehemaliger Wirtschaftsprofessor und bei der regionalen Fed in St. Louis tätig.
US-Präsident Donald Trump will die beiden freien Positionen im Direktorium der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) mit den Ökonomen Judy Shelton und Christopher Waller besetzen.
Dies teilte das Weisse Haus am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Trump hatte die beiden Ökonomen bereits im Sommer dafür ins Spiel gebracht, offizielle Schritte dann aber nicht folgen lassen.
Nun sollen Shelton und Waller dem US-Senat zur Bestätigung vorgeschlagen werden. Shelton ist eine ausgewiesene Kritikerin der US-Notenbank und hat öffentlich Zinssenkungen gefordert. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass beide Trumps Forderungen nach Zinssenkungen unterstützen werden.
Judy Shelton kritisiert Fed
Judy Shelton arbeitete zuletzt in einer hochrangigen Position für die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Sie hat Trump im Präsidentschaftswahlkampf 2016 in wirtschaftlichen Fragen beraten. Shelton ist eine prominente Kritikerin der US-Notenbank und hat öffentlich Zinssenkungen gefordert.
Fachlich fällt Shelton durch Positionen auf, die abseits der herrschenden Meinung liegen. Sie vertritt etwa die Ansicht, das internationale Währungssystem solle wieder zu einem System der Golddeckung zurückkehren.
Christopher Waller soll zweiten freien Platz übernehmen
Auf den zweiten freien Platz im Führungsgremium der Fed will Trump den ehemaligen Wirtschaftsprofessor Christopher Waller setzen. Er ist gegenwärtig Chef der Forschungsabteilung der regionalen Fed in St. Louis.
Geführt wird die regionale Notenbank durch James Bullard, der im geldpolitischen Gremium FOMC mit Abstand am stärksten für Zinssenkungen eintritt.
Trump hat die Fed und ihren Vorsitzenden Jerome Powell wiederholt heftig kritisiert.