Trumps Wahlkampfchef bestreitet Bericht über Treffen mit Assange

Der Guardian berichtete, dass sich Trumps Wahlkampfhelfer Paul Manafort mehrsmals mit Julien Assange getroffen haben soll. Die Treffen werden dementiert.

Paul Manafort soll sich laut dem Guardian mehrmals mit Wikileaks-Gründer Assange getroffen haben. Beide Seiten dementieren die Treffen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Paul Manafort dementiert die Gerüchte, dass er sich mit Julian Assange getroffen hat.
  • Der Guardian hat hat über die vermeintlichen Treffen berichtet.
  • Donald Trump hat sich zu dem Fall nicht äussern wollen.

Donald Trumps früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach er sich mehrfach mit Wikileaks-Gründer Julian Assange getroffen haben soll. «Diese Geschichte ist völlig falsch und absichtlich verleumderisch», heisst es in einer Stellungnahme Manaforts von gestern Dienstag. Er prüfe rechtliche Schritte gegen den britischen «Guardian». Die Zeitung habe die Geschichte auch dann nicht zurückgenommen, als seine Vertreter die Journalisten darauf hingewiesen hätten, dass der Bericht fehlerhaft sei. Auch Wikileaks hatte den Bericht dementiert.

Der «Guardian» hatte berichtet, dass Manafort sich dreimal mit Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London getroffen habe, zuletzt im März 2016. Wochen später veröffentlichte Wikileaks gehackte E-Mails der US-Demokraten, die Trumps damalige Gegnerin im Präsidentschaftswahlkampf, Hillary Clinton, in ein schlechtes Licht rückten. Trump selbst lobte Wikileaks im Wahlkampf, obwohl die Enthüllungsplattform für US-Sicherheitskreise als Rotes Tuch gilt.

Hat Manafort Ermittler belogen?

Assange, der seit Jahren in der Botschaft Ecuadors in London ausharrt, hatte stets bestritten, dass die gestohlenen E-Mails von einer staatlichen Stelle an Wikileaks gegangen seien. US-Geheimdienste beschuldigen Russland, hinter den Hackerangriffen auf die Demokraten zu stehen.

Erst am Montag war bekannt geworden, dass Sonderermittler Robert Mueller Manafort beschuldigt, in der Russland-Untersuchung die Ermittler belogen zu haben. Manafort hatte sich in einem Gerichtsverfahren, das mit seiner früheren Beratertätigkeit in der Ukraine zusammenhängt, schuldig bekannt und war eine Vereinbarung mit der Justiz eingegangen, um Strafminderung zu bekommen. Seinen Anwälten zufolge traf er sich mehrfach mit den Ermittlern um Mueller. Dieser untersucht, ob es bei den mutmasslichen Einflussversuchen auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen zwischen Mitgliedern von Trumps Wahlkampfteam und russischen Vertretern gab.

Heikel ist zudem, dass ein Anwalt Manaforts Trumps Anwälte über die Gespräche zwischen dem ehemaligen Wahlkampfmanager und den Ermittlern auf dem Laufenden gehalten hat. Nach Angaben der «New York Times» spekulieren Rechtsexperten, Manafort habe sich dadurch - parallel zu seinen Bemühungen um eine Strafminderung - eine Begnadigung durch den Präsidenten erhofft. Trump-Anwalt Rudy Giuliani verteidigte am Dienstag die Weiterleitung von Informationen an den Präsidenten. Sie biete nützliche Einsichten zur Stossrichtung der Ermittler.