US-Abgeordnete fordern vom Weissen Haus Untersuchung im Fall Nawalny

US-Abgeordnete fordern vom Weissen Haus eine eigene Untersuchung der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny, die neue Sanktionen gegen Russland auslösen k

Der Kremlkritiker Alexej Nawalny. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Weisse Haus soll nun eine eigene Untersuchung im Fall Nawalny starten.
  • US-Präsident Donald Trump hatte sich bisher eher zurückhaltend zum Fall Nawalny geäussert.

US-Abgeordnete fordern vom Weissen Haus eine eigene Untersuchung der Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny, die neue Sanktionen gegen Russland auslösen könnte. Der Ausschuss für Aussenpolitik im Repräsentantenhaus verwies dabei am Dienstag auf ein US-Gesetz, das Strafmassnahmen beim Einsatz chemischer oder biologischer Waffen vorsieht.

Alexej Nawalny muss jetzt definitiv ins Straflager. (Archivbild) - Dpa

Die USA hatten auf dieser Basis bereits Sanktionen gegen Russland nach dem Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Geheimdienstmitarbeiter Sergej Skripal in Grossbritannien im Jahr 2018 verhängt. Nach der Aufforderung sind nun zwei Monate Zeit für eine US-Untersuchung vorgesehen.

Nawalny, einer der schärfsten Gegner von Kremlchef Wladimir Putin, war am 20. August auf einem Inlandsflug in Russland ins Koma gefallen und später auf Drängen seiner Familie in die Berliner Charité verlegt worden.

Das Weisse Haus in Washington wird in den kommenden zwei Monaten eine «Transition» erleben. - Keystone

Die Bundesregierung hatte nach Untersuchungen in einem Spezial-Labor der Bundeswehr mitgeteilt, dass sie es als zweifelsfrei erwiesen ansehe, dass Nawalny mit dem militärischen Nervengift Nowitschok vergiftet worden sei. Es war auch beim Anschlag auf Skripal eingesetzt worden.

Den Brief an Präsident Donald Trump unterzeichneten sowohl der demokratische Ausschussvorsitzende Eliot Engel als auch die Nummer zwei, Michael McCaul, ein Republikaner. US-Präsident Donald Trump hatte sich bisher eher zurückhaltend zum Fall Nawalny geäussert.

«Hund» nutzt er gerne als Schimpfwort: US-Präsident Donald Trump. - dpa

Vergangene Woche sagte er nach der Mitteilung der Bundesregierung zunächst, den USA lägen noch keine Beweise vor. Zugleich sagte er, er würde «sehr wütend» sein, wenn sich der Vorwurf bestätigen sollte. Als Konsequenz bekräftigte Trump auch seine Forderung nach einem Stopp der Ostseepipeline Nord Stream 2, die Erdgas von Russland nach Deutschland bringen soll.