US-Amoklauf: «Das Ganze fühlt sich an wie ein Albtraum»

Ein Amok-Täter erschoss am Mittwochabend in den USA mindestens 18 Menschen. Der Schock sitzt in der 38'000-Einwohner-Stadt Lewiston tief.

Nach der Amok-Tat mit mindesten 18 Todesopfern steht die US-Stadt Lewiston unter Schock. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kleinstadt Lewiston im US-Bundesstaat Maine steht unter Schock.
  • Ein Amokläufer tötete bei einer Bowling-Bahn und in einer Bar mindestens 18 Menschen
  • «Das Ganze fühlt sich an wie ein Albtraum», so die Mitbesitzerin der Bar.

«Dies ist ein dunkler Tag für Maine», hält Janet Mills, die demokratische Gouverneurin des US-Bundesstaats, fest. Am Mittwochabend hatte ein Amokläufer zuerst in einer Bowlingbahn und anschliessend in einer nicht weit entfernten Billardkneipe das Feuer eröffnet. Mindestens 18 Menschen kamen ums Leben.

Der tatverdächtige Reservesoldat Robert C. ist derweil weiterhin auf der Flucht. Die Polizei fahndet mit einem Grossaufgebot nach ihm.

Der mutmassliche Schütze soll mit einer «leistungsstarken Langwaffe» ausgerüstet sein. - Lewiston Maine Police Departement

In der 38'000-Einwohner-Stadt Lewiston kann man noch gar nicht richtig glauben, was für eine Tragödie sich dort abgespielt hat. «Das Ganze fühlt sich an wie ein Albtraum», sagt Kathy Lebel gegenüber dem «Sun Journal». Sie ist Mitbesitzerin der «Schemengees»-Bar, die zum zweiten Tatort der Bluttat wurde. Lebel selber war an dem Abend nicht in der Bar.

Schütze «bewegte sich kontrolliert und konzentriert»

Beim ersten Tatort, dem Bowlingcenter «Just-In-Time Recreation», fand am Mittwochabend ein Bowlingturnier für die Jugendliga statt. Der Bürgermeister des Nachbarorts Auburn, Jason Levesque, sagt gegenüber «NBC News»: «Manche dachten zuerst, bei dem Vorfall handle es sich um einen Halloween-Scherz.» Doch dann habe alles angefangen, sehr schnell zu eskalieren.

Justin Juray führt zusammen mit seiner Frau die Bowling-Bahn. Mit der «Bild»-Zeitung spricht er über die schrecklichen Geschehnisse vom Mittwochabend: «Ich sah den Killer. Er bewegte sich kontrolliert und konzentriert, zielte und drückte ab!»

Viele Gäste hätten sich zu Boden geworfen, berichtet Juray. «Ich ging ebenfalls in Deckung, half Gästen bei der Flucht durch eine Hintertür.» Nach fünf Minuten habe der Schütze von den Bowling-Besuchern abgelassen. Inzwischen weiss man, dass er daraufhin zur «Schemengees»-Bar fuhr.

Die Polizei hat Zehntausende Menschen angewiesen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Denn Robert C. gilt als «bewaffnet und gefährlich», so William Ross, der Chef der State Police von Maine. Viele Quadratkilometer Wälder, Täler und Flüsse sowie kleine Ortschaften werden derzeit auf der Suche nach ihm durchkämmt.