US-Küstenwache leitet nach «Titan»-Tragödie Untersuchung ein
Die genaue Ursache des «Titan»-Unglücks ist immer noch unklar. In den Ermittlungen rund um das Tauchboot schaltet sich nun auch die US-Küstenwache ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem tragischen Unglück mit der «Titan» gibt es weiter viele Ermittlungen.
- Nun schaltet sich auch die US-Küstenwache in die Untersuchungen ein.
Auch die US-Küstenwache sucht nach dem bestätigten Tod der fünf Insassen im Tauchboot «Titan» nach der Ursache des Unglücks. «Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Bergung von Gegenständen vom Meeresboden», sagte der Chefermittler der Küstenwache, Jason Neubauer, bei einer Pressekonferenz in St. John's auf der kanadischen Insel Neufundland. Man führe aktuell auch Befragungen im Hafen von St. John's durch und befinde sich in der Phase der Beweissicherung.
Zur Frage nach der möglichen Bergung der Leichen sagte Neubauer lediglich: «Ich werde nicht auf die Einzelheiten der Bergungsarbeiten eingehen. Aber wir treffen vor Ort alle Vorsichtsmassnahmen, falls wir auf menschliche Überreste stossen sollten.»
Bei der Untersuchung arbeite man mit den internationalen Partnern zusammen – darunter der kanadischen Verkehrssicherheitsbehörde, so Neubauer. Am Ende der Untersuchung könne die US-Küstenwache den zuständigen Behörden gegebenenfalls Empfehlungen für ein zivil- oder strafrechtliches Vorgehen geben. Zuvor hatte die kanadische Polizei angekündigt, strafrechtliche Ermittlungen zu prüfen. Derzeit bestehe aber kein Verdacht auf kriminelle Aktivitäten, hiess es.
Trümmer wurden 500 Meter vom Bug der Titanic entdeckt
Nach dem Verschwinden der «Titan» am Sonntag vor einer Woche hatte die US-Küstenwache mit Hilfe vor allem von kanadischen Kräften rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine grossangelegte Suche gestartet. Gerade einmal knapp 500 Meter vom Bug des «Titanic»-Wracks entfernt wurden Trümmer des Gefährts entdeckt. Damit war klar: Die fünf Insassen, unter ihnen Oceangate-Chef Stockton Rush, sind tot.
Zu den Kosten der Suche sagte der Chef der US-Küstenwache im Nordosten des Landes, John Mauger: «Nach US-amerikanischem Recht und der Politik der Küstenwache erhebt die Küstenwache keine Gebühren für Such- und Rettungseinsätze.» Der Ozean sei eine «unversöhnliche Umgebung». «Jedes Wochenende gibt es Risiken, die eingegangen werden, wenn Menschen mit unzureichender Sicherheitsausrüstung und unzureichender Ausbildung aufs Wasser gehen oder berauscht Boot fahren.»