USA-Experte: Kamala Harris macht gerade einen «fundamentalen Fehler»

Spricht Kamala Harris zu wenig über Migration und Inflation? Kurz vor der US-Wahl kritisiert ein Experte, sie sei «abgrundtief schlecht» geworden.

Kamala Harris spricht am Mittwoch zu Reportern an Bord der Air Force Two. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • USA-Experte Frank Luntz kritisiert Kamala Harris für ihre Themen-Setzung.
  • Die Demokratin spreche viel zu wenig über Inflation und Migration.
  • Eine neue Umfrage ergibt, dass Trump leicht in Führung liegt.

Schock für die Demokraten weniger als zwei Wochen vor den US-Wahlen! Gemäss einer neuen Umfrage des «Wall Street Journal» ist Kamala Harris (60) von Donald Trump (78) überholt worden. Der Republikaner kommt auf 47 Prozent, Harris nur noch auf 45 Prozent.

Zwar liegt der Vorsprung innerhalb der statistischen Fehlermarge. Die Tendenz ist aber klar: Trump, der zwischenzeitlich zurücklag, macht im Schlusssprint Boden gut.

Gemäss der neuen Umfrage punktet Trump bei den wichtigsten Themen. Die Menschen würden ihm in der Wirtschafts-, Migrations- und Inflationspolitik mehr vertrauen. Harris macht bei den Themen Abtreibungspolitik und soziale Sicherheit einen besseren Eindruck.

Genau diese Themen-Setzung bringt Harris nun Kritik vom erfahrenen Demoskopen Frank Luntz (62) ein. Gegenüber der «Welt» kritisiert er, dass Kamala Harris die Migration und die Inflation viel zu wenig anspreche.

Umfrage

Wer gewinnt die US-Wahl?

Der Republikaner Donald Trump.
49%
Die Demokratin Kamala Harris.
51%

«Es geht um Essen und Benzin, um Mieten und Gesundheitsversorgung. Darum kümmert sich Harris aber nicht», so der USA-Experte. Bei der Migration bestreite sie, dass es eine Krise gebe und distanziere sich damit nicht von der Biden-Politik. «Das ist ein fundamentaler Fehler ihres Wahlkampfs.»

Sein Knallhart-Fazit: «In den letzten 20 oder 30 Tagen ist sie abgrundtief schlecht geworden.»

Kamala Harris versus Donald Trump: Achtung vor den Oktober-Fettnäpfchen

Zuletzt prognostizierte bei Nau.ch auch Martin Thunert vom Heidelberg Center for American Studies ein sehr enges Rennen.

Mitentscheidend sei nun auch, sogenannte «October Surprises», also Oktober-Überraschungen zu vermeiden. Die US-Wahl beginnt am 5. November.