Venezuela: Proteste wegen abgeschaltetem Strom gewaltsam aufgelöst

In Venezuela hat das Militär laut Menschenrechtlern gewaltsam eine Demonstration gegen abgeschalteten Strom aufgelöst.

Nicolás Maduro tritt am 10. Januar seine zweite Amtszeit an. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit 24 Stunden sind die Venezolaner ohne Strom.
  • Zur Auflösung eines Protests dagegen setzte das Militär Tränengas und Natelklau ein.

Die venezolanische Nationalgarde habe am Donnerstagabend in Caracas Tränengas eingesetzt, um eine Demonstration gegen abgeschalteten Strom aufzulösen, teilte die Menschenrechtsorganisation Observatorio Venezolano de Conflictividad Social (OVCS) mit. Zudem hätten die Streitkräfte die Natels der Demonstranten «geklaut». Der oppositionelle Aktivist Carlos Julios Rojas erklärte, der Strom sei bereits seit mehr als 24 Stunden abgeschaltet.

«Wir wollen Licht!», skandierte die Menschenmenge nahe des Präsidentenpalasts Miraflores, wie von der Lokalpresse verbreitete Videos zeigten. Die Demonstranten zündeten Reifen an und schlugen lautstark auf Töpfe. Die Regierung löse keine Probleme, stattdessen unterdrücke und inhaftiere sie, beklagte der Oppositionsabgeordnete Juan Guaidó beim Kurzbotschaftendienst Twitter und verurteilte das Vorgehen des Militärs.

Venezolaner immer wieder ohne Strom

In Venezuela wird der Strom immer wieder abgeschaltet. Die Regierung spricht von «Sabotage», während Experten die mangelhafte Wartung der Anlagen verantwortlich machen.

Venezuela steckt infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Hyperinflation, Knappheit bei Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie Engpässe bei der Strom- und Wasserversorgung machen vielen Venezolanern zu schaffen. Die Opposition macht Präsident Nicolás Maduro für die Wirtschaftskrise verantwortlich.