Vereinte Nationen: Angelina Jolie gegen sexuelle Gewalt
Der deutsche Aussenminister Heiko Maas hat sich mit Angelina Jolie zusammengetan. Sie fordern Vereinte Nationen auf, mehr gegen sexuelle Gewalt zu tun.
Das Wichtigste in Kürze
- Angelina Jolie und Heiko Maas kämpfen gemeinsam gegen sexuelle Gewalt.
- Jolie arbeitet seit Jahren als UN-Sondergesandte für Flüchtlichlinge.
- Die UN soll sich in Kriegen vermehrt für die Verfolgung von Sexualstraftätern einsetzen.
Mit einer Resolution des UN-Sicherheitsrates will Bundesaussenminister Heiko Maas dem weltweiten Kampf gegen sexuellen Missbrauch im Krieg mehr Durchschlagskraft verleihen.
Vor der Eröffnung der Debatte wandten sich Maas und die US-Schauspielerin Angelina Jolie, UN-Sondergesandte für Flüchtlinge, gemeinsam an die Öffentlichkeit. Jolie kämpft seit Jahren gegen sexuelle Gewalt in Krisengebieten und arbeitet für die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR.
In einem Gastbeitrag für die «Washington Post» schilderten Heiko Maas und Angelina Jolie beispielhaft Schicksale von Frauen in Krisenländern. Darin beklagten sie unter anderem, dass die Weltgemeinschaft die Gräuel in Syrien und Myanmar nicht verhindern konnte. Der kongolesische Arzt und Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege werde dem UN-Sicherheitsrat über seine Erfahrungen berichten.
Angelina Jolie will, dass Vereinte Nationen Täter zur Rechenschaft zieht
Jolie und Maas wollen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Dazu sollen die Taten systematisch erfasst und die Ermittlungen erleichtert werden. Ausserdem müssten die Opfer stärker unterstützt und ihren Klagen Gehör verschafft werden, fordern sie von Vereinte Nationen.
«Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt werden als Kriegs- und Terrortaktik weltweit genutzt», schrieben Maas und Jolie. Viel zu oft kämen Täter ungestraft davon. «Diese Straffreiheit hat verheerende Konsequenzen.»
Sie fügten hinzu, dass sie beide Überlebende in Ländern wie Irak, Bosnien und Sierra Leone getroffen hätten. «Sie haben uns gebeten, den Mangel an strafrechtlicher Verfolgung zu beseitigen.» Der führte nämlich dazu, dass sexuelle Gewalt weiter bestehen kann.
Maas will den gegenwärtigen Vorsitz Deutschlands im Vereinte Nationen-Sicherheitsrat nutzen, um das Thema voranzubringen. So soll der Sicherheitsrat eine Resolution verabschieden, die Konsequenzen für Unterstützer sexueller Gewalt gegen Frauen aufzeigt. Gedacht ist dabei auch an gezielte Sanktionen gegen Täter und ihre Anführer. Eine informelle Arbeitsgruppe soll sich mit dem Thema befassen.