Waffen-Prozess gegen Hunter Biden auf der Zielgeraden

Hunter Biden, Sohn des US-Präsidenten, steht wegen mutmasslicher Verstösse gegen das Waffenrecht vor Gericht.

Hunter Biden, Sohn von US-Präsident Biden, trifft in Wilmington am Bundesgericht ein. - Matt Slocum/AP/dpa

Im Prozess gegen Hunter Biden wegen mutmasslicher Verstösse gegen das Waffenrecht hat die Verteidigung ihre Beweisführung beendet, ohne den Präsidentensohn selbst in den Zeugenstand gerufen zu haben. Das berichteten US-Medien am Montag übereinstimmend. Am Freitag hatte bereits die Staatsanwaltschaft ihre Beweisführung beendet.

Somit kommt es den Berichten zufolge zeitnah zu den Abschlussplädoyers der beiden Seiten. Danach müssen zwölf Geschworene darüber entscheiden, ob der Sohn von US-Präsident Joe Biden schuldig gesprochen werden soll.

Bei dem Prozess in der Stadt Wilmington im US-Bundesstaat Delaware wird Hunter Biden zur Last gelegt, er habe bei einem Waffenkauf im Oktober 2018 falsche Angaben gemacht und seine damalige Drogenabhängigkeit verschwiegen.

Biden-Prozess: Bis zu 25 Jahre Haft drohen

Bei einer Verurteilung drohen dem 54-Jährigen bis zu 25 Jahre Haft. Es ist allerdings unklar, inwieweit die zuständige Richterin das Strafmass in diesem Fall ausreizen würde, da er nicht vorbestraft ist.

Präsident Biden war am Montag zwar nicht bei Gericht zugegen, verbrachte den Tag aber grösstenteils in Wilmington – er und seine Ehefrau Jill Biden besitzen dort ein Haus.

Der Prozess wird zunehmend zur politischen Belastung für den Demokraten. Biden will bei der Wahl im November für eine zweite Amtszeit antreten. Vergangene Woche kündigte er an, seinen Sohn im Fall einer Verurteilung nicht begnadigen zu wollen.

Trump: Kontrastprogramm in Sachen Begnadigung

Diese Aussage steht im Kontrast zum Verhalten seines Vorgängers Donald Trump. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber hat durchblicken lassen, Urteile bei einem Wahlsieg zurückdrehen zu wollen.

In New York – wo er wegen illegaler Wahlkampf-Finanzierung bereits schuldig gesprochen wurde – könnte er das allerdings nicht, da es sich nicht um einen Fall auf Bundesebene handelt.

Die Verkündung des Strafmasses steht noch aus. Im schlimmsten Fall drohen Trump bis zu vier Jahre Haft. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder er eine Geldstrafe zahlen muss.