Zwei Jahre #MeToo: US-Studie zeigt negative Folgen für Frauen
2017 startete die #MeToo-Bewegung auf den sozialen Netzwerken. Eine US-Studie zeigt nun, dass diese auch negative Folgen für Frauen im Arbeitsmarkt hat.
Das Wichtigste in Kürze
- 2017 wurde der Filmproduzent Harvey Weinstein (67) der sexuellen Belästigung beschuldigt.
- Daraus entstand in den sozialen Medien die #MeToo-Bewegung.
- Zwei Jahre später zeigt eine US-Studie die negativen Folgen in der Arbeitswelt auf.
Vor knapp zwei Jahren wurde der Filmproduzent Harvey Weinstein (67) von mehreren Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt. Das war der Startschuss der MeToo-Bewegung.
Seitdem wurde viel über sexuelle Gewalt gesprochen. Unter dem Hashtag #MeToo machten tausende betroffene Frauen in den sozialen Netzwerken auf das Ausmass sexueller Belästigungen und Übergriffe aufmerksam.
Eine Studie der Universität Houston kommt nun zum Ergebnis, dass die MeToo-Debatte auch negative Folgen für Frauen im Arbeitsleben hat. «Die meisten Reaktionen auf #MeToo waren feierlich: Es wurde angenommen, dass Frauen davon wirklich profitieren würden», sagte Leanne Atwater. Sie ist Professorin der Universität Houston.
450 Personen befragt
Gemeinsam mit ihrem Forscherteam befragte sie in zwei Umfragen 450 Frauen und Männer aus verschiedenen Branchen. Das Ergebnis zeigt: Fast die Hälfte der Männer sagte, sie hätten Angst vor unfairen und falschen Anschuldigungen. Als die Männer gefragt wurden, ob sie deshalb lieber keine Frauen mehr einstellen würden, sagte ein Viertel Ja.
Viele Männer würden Frauen am Arbeitsplatz ausweichen. Sie mieden Situationen, in denen sie mit Frauen alleine seien oder wollten nicht mit ihnen auf Reisen gehen. Das gelte natürlich nicht für alle Männer. Aber 20 bis 25 Prozent seien trotzdem alarmierend.
«Wenn Männer sagen: ‹Ich werde dich nicht einstellen, ich werde dich nicht auf Reisen schicken, ich werde dich von Ausflügen ausschliessen›, dann sind das Schritte zurück», so Rachel Sturm, Professorin an der Wright State Universität in Ohio.
Im kommenden Jahr soll die Befragung wiederholt werden. Dann wird sich zeigen, ob es sich lediglich um einen kurzweiligen Trend handelt.