265 Tote durch Extrem-Niederschläge in Ostafrika in nur zwei Monaten

Die Katastrophen-Meldunge aus Ostafrika reissen nicht ab: 132 Unwetter-Tote in Kenia, 38 Tote durch Erdrutsche in Burundi, zwei Millionen Menschen werden in verschiedenen Ländern von Überschwemmungen heimgesucht.

Überschwemmungsfolgen im Westen Kenias - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftler beobachten Wasser-Dipol im Indischen Ozean.

Innerhalb von zwei Monaten sind nach einer Zusammenstellung der Nachrichtenagentur AFP im Osten Afrikas 265 Menschen durch Extrem-Niederschläge ums Leben gekommen. Zehntausende Nutztiere wurden von den Fluten weggerissen. Wissenschaftlern zufolge ist dies auf ein Phänomen, das als Indischer-Ozean-Dipol bekannt ist, zurückzuführen.

Niederschlagsmengen in Ostafrika - und auf der anderen Seite des Indischen Ozeans - hängen stark davon ab, ob das Meereswasser im Westen oder Osten des Ozeans wärmer ist. Derzeit sind die Wassertemperaturen vor Ostafrika rund zwei Grad höher als vor Australien. Dieser Unterschied wird als Dipol bezeichnet und fällt in diesem Jahr aussergewöhnlich gross aus. Es folgt daraus, dass sich vom Indischen Ozean mit Ostwinden starke Niederschlagsmengen auf den afrikanischen Kontinent zubewegen und dort als Regen niedergehen.

In Burundi teilten die Behörden am Donnerstag mit, dass in den Nyempundu-Bergen in der Grenzregion zu Ruanda 38 Menschen durch Erdrutsche ums Leben kamen. Die kenianische Regierung hatte erst am Dienstag einen Katastrophenüberblick mit insgesamt 132 Unwettertoten herausgegeben. 17.000 Menschen verloren ihre Wohnungen. Im Südsudan sind von Überschwemmungen schätzungsweise eine Million Menschen betroffen, in Somalia 570.000. In Tansania kamen 55 Menschen ums Leben.

Die Hilfsorganisationen stellen sich bei Überschwemmungen grundsätzlich darauf ein, dass Epidemien ausbrechen können. Ausserdem müssen Lebensmittelhilfen organisiert werden, falls das Hochwasser Ernteausfälle verursacht.