Amnesty: Waffen aus dem Westen tragen zum Leid im Jemen bei
Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty tragen die umfangreichen Waffenlieferungen des Westens an die von Saudi-Arabien geführte Koalition zum Leid in Jemens Bürgerkrieg bei.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Amnesty trägt der Westen mit umfangreichen Waffenlieferungen an Saudi-Arabien zum Leid in Jemens Bürgerkrieg bei.
- Trotz der Beteiligung Saudi-Arabiens an Jemens Krieg erlaubte die Bundesregierung die Lieferung von Patrouillenbooten.
Der Westen trägt mit umfangreichen Waffenlieferungen an die von Saudi-Arabien geführte Koalition nach Ansicht von Menschenrechtlern zum enormen Leid in Jemens Bürgerkrieg bei. In den vergangenen drei Jahren habe die Koalition im Jemen viele Angriffe geflogen, bei denen es sich wahrscheinlich um Kriegsverbrechen handele, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Freitag mit. Länder wie die USA, Grossbritannien oder Frankreich lieferten dennoch weiter für Milliardensummen Waffen an das Bündnis.
Saudi-Arabien und seine arabischen Verbündeten hatten am 25. März 2015 mit Luftangriffen im Jemen begonnen. Die Koalition bekämpft in dem bettelarmen Land im Süden der arabischen Halbinsel die schiitischen Huthi-Rebellen, die vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt werden.
Amnesty zählte 36 Luftangriffe des Bündnisses, die offenbar gegen internationales Recht verstossen hätten. Dabei seien mehr als 500 Zivilisten getötet worden.
Acht Patrouillenboote für das Königreich
Ungeachtet der Beteiligung Saudi-Arabiens am Jemen-Krieg genehmigte die Bundesregierung die Lieferung von acht Patrouillenbooten an das Königreich. Union und SPD hatten sich in den Koalitionsverhandlungen auf einen Exportstopp für alle Länder verständigt, die «unmittelbar» am Jemen-Krieg beteiligt sind.