Angestellte der Schweizer Botschaft in Sri Lanka gegen Kaution frei

Mitte Dezember wurde eine Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Sri Lanka wegen angeblichen Falschaussagen verhaftet. Nun kam sie gegen Kaution wieder frei.

Schweizer Botschaftsangehörige begleiten die Mitarbeiterin aus dem Gerichtsgebäude in Colombo, Sri Lanka. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mitte Dezember wurde eine Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Sri Lanka verhaftet.
  • Ihr werden Falschaussagen zu einer Entführung vorgeworfen.
  • Nun wurde die Frau gegen Kaution freigelassen.

Mitte Dezember wurde eine Mitarbeitende der Schweizer Botschaft in Sri Lanka wegen angeblicher Falschaussagen zu einer möglichen Entführung verhaftet. Nun ist sie wieder auf freiem Fuss. Die Frau wurde am Montag gegen eine Kaution freigelassen, wie lokale Medien berichteten.

Das Schweizer Aussendepartement (EDA) bestätigte die Freilassung gegenüber mehreren Medien. Man nehme die Entscheidung des Gerichts mit Erleichterung zu Kenntnis, hiess es. Weiter wollte sich das EDA zur neuesten Entwicklung nicht äussern. Zu den Bedingungen rund um die Freilassung gab es keine Angaben.

Die lokale Angestellte der Botschaft in Colombo war Mitte Dezember verhaftet worden. Der sri-lankischen Staatsbürgerin wird von den Behörden in ihrem Heimatland unter anderem Falschaussage in einem mutmasslichen Entführungsfall vorgeworfen.

Die sri-lankische Angestellte der Schweizer Botschaft in Colombo wurde verhaftet. - Keystone

Die Frau hatte zuvor laut EDA erklärt, sie sei am 25. November in Colombo von Unbekannten in ein Auto gezerrt und gegen ihren Willen festgehalten worden. Die Unbekannten hätten sie dann aufgefordert, botschaftsinterne Informationen preiszugeben.

Laut Medienberichten soll sie wegen des Visums an einen sri-lankischen Polizeiinspektor ausgefragt worden sein. Er sei in Ermittlungen im Zusammenhang mit der Familie des neuen Präsidenten Gotabhaya Rajapaksa involviert gewesen. Zudem sei er kürzlich in die Schweiz geflohen.

Cassis setzt Vermittler ein

Eine offizielle Untersuchung der sri-lankischen Regierung zog die Aussagen der Frau in Zweifel. Demnach soll es Unstimmigkeiten in den Angaben der Botschaftsangestellten geben.

Die Abfolge der Ereignisse und die Chronologie des angeblichen Vorfalls würden nicht den tatsächlichen Bewegungen des angeblichen Opfers an diesem Tag entsprechen. Das erklärte das Aussenministerium des südostasiatischen Landes.

Wachmann vor der Schweizer Botschaft in Colombo (LKA) 2014. - keystone

Der Fall wirft hohe Wellen und sorgt für diplomatische Spannung zwischen der Schweiz und Sri Lanka. Vor zwei Wochen hatte der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis (FDP) interveniert und mit seinem sri-lankischen Amtskollegen Dinesh Gunawardena telefoniert.

Die Schweiz fürchtet um die Rechtsstaatlichkeit sowie die Gesundheit der Mitarbeiterin. Cassis forderte eine rasche Aufklärung der Hintergründe zum Vorfall. Er entsandte alt Botschafter Jörg Frieden nach Sri Lanka. Der erfahrene Diplomat soll Möglichkeiten zur Klärung des Sicherheitsvorfalls ausloten.