Ardern: Christchurch-Attentäter verdient «Stille auf Lebenszeit»
Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern hat die lebenslange Haftstrafe für den Attentäter von Christchurch begrüsst. «Ich hoffe, heute ist der letzte Tag, an dem wir Anlass haben, den Namen des dahinter stehenden Terroristen zu hören oder auszusprechen», teilte die 40-Jährige am Donnerstag kurz nach der Verkündung des Urteils mit. «Er verdient völlige Stille auf Lebenszeit.»
Das Wichtigste in Kürze
- Der 29-jährige Rechtsextremist aus Australien war am Donnerstag zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt worden.
Brenton Tarrant hatte im März 2019 zwei Moscheen in Neuseeland angegriffen und 51 Menschen getötet. 50 weitere wurden teilweise lebensgefährlich verletzt. Das minutiös geplante Massaker übertrug der Täter per Helmkamera ins Internet. Das Verbrechen gilt als das verheerendste in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaats. Viele Überlebende leiden bis heute unter den Folgen, sind arbeitsunfähig oder müssen mit starken Schmerzen leben. In Folge der Tat verschärfte die Regierung die Waffengesetze.
Ardern würdigte nun auch die Stärke der muslimischen Gemeinschaft. In den vergangenen Tagen hatten mehr als 80 Überlebende und Hinterbliebene vor Gericht Erklärungen abgegeben. In emotionalen Statements wandten sie sich oft direkt an den Täter. Die Betroffenen hätten die schrecklichen Ereignisse noch einmal durchlebt, um zu berichten, was an diesem Tag geschehen sei und welchen Schmerz sie hinterlassen hätten, sagte Ardern. «Nichts wird Ihnen den Schmerz nehmen, aber ich hoffe, Sie haben während dieses ganzen Prozesses die Arme Neuseelands um sich herum gespürt.»