Ärzte ohne Grenzen: 24 Fälle von sexuellen Übergriffen
Nach dem Oxfam-Skandal trifft es nun auch Ärzte ohne Grenzen. Im vergangen Jahr gab es bei der Hilfsorganisation 24 Fälle von Missbrauch oder sexueller Belästigung.
Das Wichtigste in Kürze
- Ärzte ohne Grenzen meldete 24 Fälle von Missbrauch im vergangenen Jahr.
- Die Hilfsorganisation leistet medizinische Unterstützung für Menschen in Krisengebieten.
Der Skandal um sexuellen Missbrauch bei grossen Hilfsorganisationen weitet sich aus. Nach Oxfam berichtet nun auch Ärzte ohne Grenzen von sexuellen Übergriffen in den eigenen Reihen. Es habe im vergangenen Jahr 24 gemeldete Fälle von Missbrauch oder sexueller Belästigung gegeben, teilte die Organisation in Paris mit. Im Zusammenhang damit seien 19 Personen entlassen worden. Nicht alle Fälle würden aber zentral gemeldet, hiess es. Daher kann die tatsächliche Zahl der Übergriffe höher liegen.
Die Mitteilung von Ärzte ohne Grenzen fällt mitten in eine Debatte über Missbrauch in Hilfsorganisationen. In der vergangenen Woche war über Sexorgien von Mitarbeitern der britischen Organisation Oxfam mit Prostituierten in Haiti und im Tschad berichtet worden.
Ärzte ohne Grenzen betonte in der Mitteilung, man habe sich seit Jahren der Vorbeugung von Missbrauch verschrieben. So gebe es spezielle Schulungen für die Mitarbeiter. Trotzdem müsse das System verbessert werden. Insgesamt hätten sich im Jahr 2017 in 146 Fällen Mitarbeiter wegen Fehlverhaltens innerhalb der Organisation gemeldet, darunter Diskriminierung, Machtmissbrauch oder Mobbing.
Die Hilfsorganisation, die medizinische Unterstützung für Menschen in Krisengebieten leistet, beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als
40'000 Menschen.
Insgesamt hätten sich im Jahr 2017 in 146 Fällen Mitarbeiter wegen Fehlverhaltens innerhalb der Organisation gemeldet, darunter Diskriminierung, Machtmissbrauch oder Mobbing.