Auf Bali vor Schmuggel geretteter Orang-Utan wird ausgewildert
Ein junger Orang-Utan, der am Flughafen von Bali im Gepäck eines Tierschmugglers gefunden wurde, wird nach neun Monaten in einer Station wieder ausgewildert.
Das Wichtigste in Kürze
- Im März fanden Beamte auf Bali einen jungen Orang-Utan im Gepäck eines Russen.
- In einer Pflegestation wurde er wieder aufgepäppelt, jetzt wird «Bon Bon» ausgewildert.
Die Pfleger verabschiedeten sich am Montag mit einem grossen Obstteller von Bon Bon. Er soll von der indonesischen Ferieninsel in ein Schutzgebiet auf Sumatra umziehen. Der Abschied von Bon Bon falle ihm schwer, verriet sein Pfleger Ketut Diandika. «Eigentlich will ich, dass Bon Bon hier bleibt, damit ich mich weiter um ihn kümmern kann.»
Misstrauische Flughafenbeamte hatten den zwei Jahre alten Orang-Utan im März am Flughafen von Denpasar auf Bali gefunden. Er war im Gepäck eines Russen versteckt, der zurück in sein Heimatland fliegen wollte. Das Jungtier lag in einem Rattankorb und war für die Reise unter Drogen gesetzt worden. Der Fall hatte damals weltweit für Aufsehen gesorgt.
Der 27-jährige Russe wurde im Juli zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er hatte neben dem kleinen Menschenaffen noch zwei lebendige Geckos und fünf Eidechsen in seinem Koffer versteckt. Für den Orang-Utan hatte er Säuglingsmilch und Decken eingepackt.
Nach neun Monaten in einer Pflegestation wird Bon Bon nun auf die Insel Sumatra gebracht. Sumatra und Borneo sind die einzigen beiden Insel, auf denen die vom Aussterben bedrohten Tiere noch in freier Wildbahn leben.