Blasmusik statt Samba: Brasiliens Oktoberfest in Blumenau eröffnet

Die brasilianische Stadt Blumenau eröffnet die 39. Auflage des weltweit bekannten Oktoberfests.

Besucher trinken beim Oktoberfest Bier. (Symbolbild) - dpa

Mit dem traditionellen Anstich ist in der brasilianischen Stadt Blumenau eines der weltweit bekanntesten Oktoberfeste eröffnet worden. Die 39. Auflage des deutschen Volksfestes in der 360'000-Einwohner-Stadt dauert 19 Tage. Bis zum 27. Oktober werden bei deutscher Volksmusik und viel Bier rund 600'000 Besucher auf dem Gelände des Parque Vila Germânica erwartet.

Es handelt sich um das nach eigener Aussage grösste Oktoberfest auf dem amerikanischen Kontinent und eines der bekanntesten Feste Brasiliens. Typisch deutsche Spezialitäten wie etwa Spätzle, Brezel, gefüllte Ofenkartoffeln und Bratwurst stehen auf den Speiseplänen.

Bayerische Tracht für ermässigten Eintritt

Ein frisch gezapftes 0,4-l-Bier (portugiesisch: Chope, gesprochen: Schoppi) kostet je nach Sorte zwischen 15 und 21 brasilianische Real (2.35 bis 3.30 Franken). Wer in typisch bayerischer Tracht zum Fest kommt, zahlt ermässigten Eintritt.

Auf der Webseite der Organisatoren wird gezeigt, wie die Trachtenmode auszusehen hat. Denn es müssen einige Regeln beachtet werden, die sicherstellen sollen, «dass die Tradition respektiert wird». Das Tragen von Flip-Flops, Sandalen, Sportschuhen oder Fussballsocken wird nicht akzeptiert.

Der 1850 von dem deutschen Einwanderer Hermann Otto Blumenau gegründete Ort Blumenau im südbrasilianischen Bundesstaat Santa Catarina gilt als eine der «deutschesten Städte» Brasiliens.

Deutsche Tradition und Dialekte in Brasilien

2017 wurde diese offiziell von der brasilianischen Regierung zur «nationalen Bierhauptstadt» ernannt. Während der Feierlichkeiten werden auch traditionelle Umzüge durch die Strassen der Innenstadt stattfinden.

In Brasilien wird dieses Jahr ausserdem 200 Jahre deutsche Einwanderung gefeiert. Die ersten Siedler kamen 1824 in dem südamerikanischen Land an. Und nicht nur Blumenau weist mit zahlreichen Fachwerkhäusern deutsche Spuren auf.

Auch andere Orte in Santa Catarina und im südlichsten Bundesstaat Rio Grande do Sul bewahren noch immer viele deutsche Traditionen und Dialekte. Heute haben schätzungsweise sechs Millionen Brasilianer deutsche Vorfahren.