Brasilien kämpft gegen gewaltige Dengue-Welle
Mindestens 400'000 Menschen sind seit Beginn des Jahres 2024 in Brasilien am Dengue-Fieber erkannt – vier Mal so viele wie in den Jahren zuvor.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Anzahl von Dengue-Fällen in Brasilien hat sich vervierfacht.
- Eine vorhandene Impfung könnte jedoch bald Abhilfe schaffen.
Brasilien ist aktuell laut, bunt und unwiderstehlich: Millionen von Menschen tanzen auf der Strasse zu Samba-Musik und feiern das grösste Karneval-Fest der Welt. Doch gleichzeitig herrscht eine Dengue-Fieber-Epidemie, wie sie Brasilien noch nie zuvor gesehen hat. In drei Bundesstaaten wurde bereits der Notstand ausgerufen.
In Rio de Janeiro, Minas Gerais und dem Bundesdistrikt mit Brasilia stiegen die Fälle der Krankheit zuletzt stark an. Seit Beginn des Jahres haben sich mindestens 400'000 angesteckt – viermal so viele wie im gleichen Zeitraum in 2023.
Rio zeigt sich vorsichtig
Rund zwei Millionen Touristen verbringen die Karneval-Festlichkeiten in Rio de Janeiro. Die Stadt sorgt sich deshalb besonders um den Schutz der Bevölkerung und der Besucher. So wurden Gesundheitszentren und Feldlazarette des Militärs organisiert, wie die «Presse» berichtet.
Die Behörden kämpfen auch direkt gegen die Aedesmücke an, die der Überträger des Virus ist: Fahrzeuge versprühen Insektizide in besonders betroffenen Teilen der Stadt. Zudem verteilen sie täglich Moskitosprays und Kopfbedeckungen an die Karnevalsteilnehmer.
«Bedecken Sie den Körper, lange Ärmel, lange Hosen. Ich weiss, das widerspricht dem Dresscode beim Karneval», rät Katherine O'Reilly von International SOS.
Neuer Impfstoff soll helfen
Brasilien setzt seine Hoffnungen auf einen neuen Impfstoff gegen das Dengue-Fieber. Eine landesweite Impfkampagne wurde kürzlich gestartet – zunächst sollen 10- bis 14-Jährige geimpft werden. Das südamerikanische Land erhielt über 6,5 Millionen Impfdosen von der japanischen Firma Takeda.
Die Ausbreitung des Dengue-Fiebers stellt allerdings nicht nur in Brasilien ein Problem dar. Ein Angestellter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonte laut «Presse», dass es aktuell weltweit zu einem Anstieg komme.