Brasilien: Schüsse auf Anhänger von Ex-Präsident Lula

Die Inhaftierung des beliebten früheren Staatschefs wühlt die Brasilianer seit Wochen auf. Am Rande eines Protestcamps von Lulas Anhängern kam es nun zu einem bewaffneten Zwischenfall.

In Brasilien kam es zu einem bewaffneten Überfall auf ein Protestcamp von Anhängern des inhaftierten Lula da Silva (Archivbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Menschen sind in Brasilien bei Schiessereien verletzt worden.
  • Der Zwischenfall spielte sich in einem Protestcamp von Anhängern des ehemaligen Präsidenten Lula da Silva ab.
  • Seit Wochen protestieren hunderte Menschen für die Freilassung von Lula.

Bei einem bewaffneten Angriff auf ein Protestlager von Anhängern des inhaftierten brasilianischen Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva sind zwei Menschen verletzt worden. Bei den Opfern in der südlichen Stadt Curitiba handelte es sich um einen 38-jährigen Mann und eine 42-jährige Frau, berichteten örtliche Medien am Samstag unter Berufung auf die Polizei. Der Zeitung «Folha de São Paulo» zufolge erlitt der Mann schwere Verletzungen am Hals.

Hunderte Lula-Anhänger lagern seit Wochen in der Nähe des Gefängnisses in Curitiba, wo Lula seit Anfang April inhaftiert ist, und fordern seine Freilassung. Das Nachrichtenportal «Globo» zeigte ein Video von Überwachungskameras, auf denen der mutmassliche Angreifer zu sehen ist. Er lief demnach in der Nacht auf einer Strasse in Richtung Camp und eröffnete das Feuer. Die Präsidentin der linken Arbeiterpartei PT, Gleisi Hoffmann, sprach von einem «Attentat».

Zwölf Jahre Haft

Im Januar wurde Lula in zweiter Instanz zu zwölf Jahren Haft wegen Korruption verurteilt. Er soll während seiner Regierungszeit von dem Baukonzern OAS die Renovierung eines Luxusappartements als Gegenleistung für lukrative Verträge mit dem staatlichen Energieriesen Petrobras angenommen haben.

Brasiliens Ex-Präsidenten Lula hofft, das Gefängnis bald verlassen zu können. - dpa