Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva lässt Frist für Haftantritt verstreichen
Der wegen Korruption verurteilte brasilianische Ex-Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva hat eine Frist zum Haftantritt am Freitag vorerst verstreichen lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die brasilianische Justiz will Inácio Lula da Silva inhaftieren.
- Die Anwälte des Ex-Präsidenten von Brasilien kämpfen aber dagegen.
- Eine Frist zum Haftantritt hat Lula verstreichen lassen.
Bis 17.00 Uhr Ortszeit (22.00 MESZ) stellte er sich nicht der Bundespolizei in der südbrasilianischen Stadt Curitiba, obwohl dies von einem Gericht angeordnet war. Dem Vernehmen nach harrte der 72-Jährige weiterhin im Sitz der Metallarbeitergewerkschaft in São Paulo aus.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Brasil verhandelten Lulas Anwälte mit der Bundespolizei darüber, ob sich der frühere Staatschef auch nach Ablauf der Frist in Curitiba oder São Paulo stellen kann. Der Sender TV Globo berichtete unter Berufung auf Juristen, dass Lulas Entscheidung keine Missachtung des Gerichts darstelle, da es sich bei der Frist nur um ein Angebot gehandelt habe. Bundespolizei und Gericht müssten nun entscheiden, wann der Haftbefehl zugestellt werde.
Kurz zuvor hatte die brasilianische Justiz einen letzten Antrag Lulas gegen den Haftbefehl abgewiesen. Lula war wegen Korruption zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er ist in den Skandal um Schmiergelder bei Auftragsvergaben an den staatlichen Ölkonzern Petrobras verwickelt.