Brasiliens Präsident Bolsonaro will hart gegen Brandstifter vorgehen
Bolsonaro verspricht eine Null-Toleranz-Politik auch bei Umweltverbrechen. Andererseits verbittet er sich eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Tagen brennt der Amazonas in Brasilien.
- Präsident Jair Bolsonaro gab an, hart gegen die Brandstifter vorgehen zu wollen.
Angesichts der verheerenden Brände im brasilianischen Regenwald will Präsident Jair Bolsonaro hart gegen die Verantwortlichen vorgehen.
«Wir sind eine Regierung der Null-Toleranz-Politik gegenüber der Kriminalität, und im Bereich der Umwelt ist das nicht anders.» Dies sagte der Staatschef am Freitagabend in einer Fernsehansprache. «Wir werden entschlossen handeln, um die Feuer unter Kontrolle zu bringen.»
Das Militär soll in den betroffenen Regionen bei den Löscharbeiten helfen und gegen Brandstifter vorgehen. Auch die Staatsanwaltschaft leitete bereits Ermittlungen ein.
Unter anderem soll geklärt werden, warum die Polizei einen angekündigten «Tag des Feuers» nicht verhinderte. Dabei hatten Farmer zahlreiche Brände gelegt und sich Medienberichten zufolge explizit auf Bolsonaro berufen.
Umweltschützer erheben schwere Vorwürfe
Umweltschützer werfen Bolsonaro vor, ein politisches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern zu immer mehr Abholzung und Brandrodung ermutigt sehen. Der Staatschef hat immer wieder klar gemacht, dass er die Amazonasregion vor allem mit ungenutztem wirtschaftlichen Potenzial verbindet.
«Man muss bedenken, dass in dieser Region mehr als 20 Millionen Brasilianer leben, die seit Jahren auf eine wirtschaftliche Entwicklung warten. Die dem dort vorhandenen Reichtum entspricht», sagte Bolsonaro. «Dieser Bevölkerung muss die Möglichkeit gegeben werden, sich gemeinsam mit dem Rest des Landes zu entwickeln.»