Coronavirus: Moskau hat eigene Variante entdeckt
In der russischen Hauptstadt Moskau grassiert eine neue Mutante des Coronavirus. Wissenschaftler wollen die Wirksamkeit der Impfstoffe auf die Variante prüfen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Russlands Hauptstadt Moskau steigen die Corona-Fallzahlen rasant an.
- Forscher sehen den Grund dafür bei einer womöglich neuen Variante des Virus.
- Als Folge dessen hat Moskaus Bürgermeister wieder Massnahmen verhängt.
In der russischen Hauptstadt Moskau infizieren sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus. Die Fallzahlen steigen exponentiell. Am Sonntag wurden rund 7700 Infektionen gemeldet – ein Höchstwert in diesem Jahr.
Russische Gesundheitsbehörden vermuten, dass eine neue Variante für den rasanten Anstieg in der Millionenstadt verantwortlich sein könnte. Wie die Zeitung «The Moscow Times» berichtet, untersuchen die Entwickler des russischen Impfstoffes Sputnik V den sogenannten «Moskau-Stamm» genau.
Der Leiter des Gamaleja-Instituts, wo Sputnik V hergestellt wird, sagt gegenüber der Zeitung: «Wir denken, dass der Impfstoff wirksam gegen die Variante sein wird, aber wir müssen die Ergebnisse der Studie abwarten.»
Erstmals wieder Massnahmen gegen Coronavirus verhängt
Um den Anstieg eindämmen zu können, hat der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, erstmals seit Monaten Massnahmen verordnet. Die Stadt und auch der Rest des Landes waren nach einem harten Lockdown zu Pandemie-Beginn schnell wieder zur Normalität zurückgekehrt.
Nun werden die Einwohner Moskaus dazu aufgerufen, im Homeoffice zu arbeiten. Bars und Restaurants schliessen um 23 Uhr, Sport- und Spielplätze und grosse Parks werden vorübergehend geschlossen.
Sobjanin macht deutlich: Damit nicht noch strengere Beschränkungen verhängt werden, müsse das Impftempo deutlich beschleunigt werden.
Bis dato sind erst 13 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft. Dies, obwohl sich fast jeder seit Dezember 2020 ohne Termin impfen lassen kann.
Das Problem liegt darin, dass sich die Russen nicht impfen lassen wollen. Laut einer jüngsten Umfrage lehnen über 60 Prozent eine Impfung ab.