Darja Dugina: Russen fordern nach ihrem Tod Rache
Nach dem Tod von Darja Dugina fordern die russischen Kriegspropagandisten brutale Rache des Kremls und Angriffe auf die Ukraine.
Das Wichtigste in Kürze
- Die russischen Kriegspropagandisten schlachten den Tod von Darja Dugina medial aus.
- Die Tochter des rechtsnationalistischen Ideologen Dugin wird als «Heldin» gefeiert.
- Im Staatsfernsehen ist die Rede von «ukrainischen Terroristen», es wird Rache gefordert.
Wer ist für den Tod von Darja Dugina verantwortlich? Für die russischen Kriegspropagandisten rund um Kreml-Chef Wladimir Putin ist diese Frage schnell beantwortet. Obwohl die Ermittlungen wegen des mutmasslichen Mordanschlags noch laufen, ist schon jetzt die Rede von «ukrainischen Terroristen».
Was war passiert? Das Fahrzeug der Politikjournalistin Darja Dugina ging am Samstag etwa 20 Kilometer westlich von Moskau in Flammen auf. Der Grund: Eine Autobombe! Der mutmassliche Mordanschlag auf die entschiedene Befürworterin des russischen Angriffskriegs galt aber wohl deren Vater, dem rechtsnationalistischen Ideologen Alexander Dugin – dieser wird auch als «Gehirn» von Putin bezeichnet.
Von den Kriegspropagandisten des Kremls wurde der Anschlag erwartungsgemäss schnell medial ausgeschlachtet. Die Chefredakteurin des staatlichen russischen Fernsehsender «RT», Margarita Simonjan, trauerte um die «junge, kluge, schöne und unglaubliche talentierte Frau» und rief sofort auch zur Rache auf. Sie forderte einen Angriff gegen «Entscheidungszentren» in Kiew. Gemeint sind Kommandozentralen der ukrainischen Regierung und des Militärs.
Als «echte Patriotin» bezeichnete der prominente Aussenpolitiker Leonid Sluzki, die Verstorbene im Nachrichtenkanal «Telegram». Dieser «barbarische Mord an Darja» – das sei im Grunde ein Terroranschlag auf die «Ideologie und das Verbindende der russischen Welt.» Die Schuldigen müssten mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden, so der russische Verhandler im Konflikt mit der Ukraine.
Ukraine: «Nicht für Anschlag verantwortlich»
In Kiew betonte Mychajlo Podoljak, dass die Ukraine nicht für den Anschlag verantwortlich sei. Im Fernsehen meinte der Präsidentenberater, dass dieser Vorfall Russland auch gelegen kommen könnte, um eine Mobilmachung für den Krieg zu rechtfertigen. Podoljak erwähnte zudem, dass in Russland inzwischen viele Gruppierungen untereinander um die ideologischen Positionen auf dem innenpolitischen Feld kämpfen würden.
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Auf Twitter verbreitete der Experte Ruslan Trad die These, dass es sich bei dem Anschlag auch um einen Racheakt des FSB handeln könnte. Der Grund: Dugin, «wie Gerüchte flüstern», erzähle Putin, dass der FSB die Schuld an den schlechten Ergebnissen in der Ukraine trage.