Demokratische Republik Kongo: 700 Menschen aussergerichtlich getötet
Die Demokratische Republik Kongo wird seit Jahren von Gewalt erschüttert. Im ersten halben Jahr 2019 wurden bereits 700 Menschen aussergerichtlich hingerichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kongo wurden 2019 fast 700 Menschen bei aussergerichtlichen Hinrichtungen getötet.
- Trotzdem war die Zahl dokumentierter Menschenrechtsverstösse leicht rückläufig.
In der Demokratischen Republik Kongo sind in der ersten Jahreshälfte fast 700 Menschen bei aussergerichtlichen Hinrichtungen getötet worden. Zwischen Januar und Juni wurden mindestens 245 Menschen aussergerichtlich von Sicherheitsbeamten erschossen. Das teilte die Uno mit.
Bewaffnete Kämpfer in dem afrikanischen Krisenstaat hätten mindestens 418 Menschen hingerichtet. Das heisst es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Uno-Menschenrechtsbüros.
Demokratische Republik Kongo von Gewalt erschüttert
Insgesamt sei die Zahl der dokumentierten Menschenrechtsverstösse in der ersten Jahreshälfte 2019 jedoch leicht rückläufig gewesen. Dies sagte Abdul Aziz Thioye, Direktor des Uno-Menschenrechtsbüros in der Demokratischen Republik Kongo.
Demnach wurden bis Juni landesweit 3039 Verstösse festgestellt. Im selben Zeitraum des vergangenen Jahres waren 3324 Verstösse verzeichnet worden. Für gut die Hälfte der Verstösse in dem afrikanischen Krisenstaat seien Sicherheitskräfte verantwortlich gewesen.
Die Demokratische Republik Kongo wird seit Jahren von Gewalt erschüttert, unter anderem im Rahmen ethnischer Konflikte. Bei der Präsidentschaftswahl Ende Dezember hatte überraschend der 55-jährige Oppositionspolitiker Felix Tshisekedi gewonnen. Sein Vorgänger Joseph Kabila hatte sich 18 Jahre an der Macht gehalten. In Kabilas Amtszeit kam die Entwicklung des Staates aber kaum voran.