Erste Christmesse in Mossul
Zum ersten Mal seit der Eroberung in 2014 konnten Christen in Mossul wieder Weihnachten in der Kirche feiern. Viele Nicht-Muslime flohen in den letzten Jahren jedoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Hunderte Christen feieren in Mossul Weihnachten.
- Seit 2014 flohen viele Menschen aus Angst vor Misshandlungen und Ermordungen.
- Die irakische Armee hatte Mossul im Juli in einer der schwersten Schlachten seit dem Zweiten Weltkrieg zurückerobert.
Sechs
Monate nach der Befreiung der ehemaligen IS-Hochburg Mossul im Nordirak haben
Hunderte Christen erstmals wieder Weihnachten in der Stadt gefeiert. Die
Gläubigen kamen am Sonntag zur Christmesse in der Paulskirche im östlichen Teil
Mossuls zusammen - es war die erste, seitdem die Terrormiliz Islamischer Staat
die frühere Millionen-Metropole 2014 erobert hatte.
«Ich
bin sehr glücklich, dass ich diese Messe mit Hunderten anderen besuchen kann»,
sagte Sarah Butros, die der christlichen Minderheit im Irak angehört und
gemeinsam mit ihrer Familie gekommen war. Während seiner Predigt rief Patriarch
Luis Saki andere Christen dazu auf, nach Mossul zurückzukehren.
Nicht-Muslime
waren 2014 in Scharen vor den Extremisten geflohen, um Misshandlungen und
der Ermordung zu entgehen. Die Feierlichkeiten fanden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen
statt. In der Stadt werden nach wie vor Schläferzellen des IS vermutet.
Die
irakische Armee hatte Mossul im Juli mit Hilfe von US-Luftunterstützung in
einer der schwersten Schlachten seit dem Zweiten Weltkrieg zurückerobert.
Bagdad hatte vor wenigen Tagen den endgültigen Sieg über den IS im Land
verkündet.