Experte: Dauerhafte Herrschaft Israels über Palästinenser gefährlich

30 Jahre nach Unterzeichnung der Friedensverträge Israels mit den Palästinensern sieht ein Experte keine Chance für eine baldige Lösung des Konflikts.

Palästinenser werden von israelischen Soldaten untersucht: Die Nah-Ost-Krise wird laut Experten kein baldiges Ende finden. - keystone

Ein israelischer Experte zeichnete jüngst ein düsteres Bild über die Zukunft des Konflikts zwischen Israeli und Palästinensern. «Eine Lösung wird es in dieser Generation nicht geben, und möglicherweise auch nicht in der nächsten», sagte Professor Kobi Michael vom israelischen Institut für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Tel Aviv.

Gleichzeitig sieht er langfristig keine Alternative zu einer Aufteilung des Gebiets im historischen Palästina und einem friedlichen Nebeneinander. «Es stimmt, dass der Friedensprozess gegenwärtig in einer Sackgasse steckt», sagte Michael.

Das Vorgehen von Israel sei «gefährlich»

Die Idee rechtsextremer Politiker, man könnte drei Millionen Palästinenser im Westjordanland dauerhaft beherrschen, hält er aber für gefährlich. «Das zionistische Projekt hat ohne eine Trennung von den Palästinensern keine Chance», betonte er.

Am 13. September 1993 unterzeichneten Israel und die PLO in Washington eine Prinzipienerklärung, die unter anderem zur Einrichtung einer Palästinensischen Autonomiebehörde führte. Die Hoffnung der Palästinenser auf die Gründung eines unabhängigen Staates blieb jedoch bisher unerfüllt. Friedensverhandlungen beider Seiten stehen seit 2014 still.