Frankreich und Deutschland sagen Libanon Millionen-Soforthilfen zu

Frankreich und Deutschland versprechen dem von Krieg gezeichneten Libanon umfangreiche finanzielle Unterstützung.

Das zerstörte Beirut - AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat dem von Krieg und Krisen erschütterten Libanon 100 Millionen Euro an humanitärer Soforthilfe zugesichert. Auch Deutschland will dem Land für die Bewältigung der Krise weitere 96 Millionen Euro zukommen lassen. «Der Krieg muss so schnell wie möglich enden, wir brauchen einen Waffenstillstand im Libanon», sagte Macron bei einer internationalen Hilfskonferenz.

Er sicherte dem Land und den Menschen Unterstützung in der Not und beim Wiederaufbau «eines freien, souveränen Libanons» zu. Für humanitäre Hilfe will das deutsche Aussenministerium 36 Millionen Euro zur Verfügung, 60 Millionen Euro flössen in die Entwicklungszusammenarbeit, kündigte Aussenministerin Annalena Baerbock in Paris an.

Die Vereinten Nationen haben die unmittelbar benötigte Soforthilfe für das Land auf 400 Millionen Euro beziffert. Der Bundesrat hatte Anfang Oktober angekündigt, zusätzliche 7 Millionen Franken für humanitäre Hilfe bereitstellen zu wollen, um die Bedürfnisse der Bevölkerung im Libanon und in Syrien zu decken.

Schweizer Beitrag zur Krisenhilfe

Diese Mittel kommen zu den 79 Millionen hinzu, die Bern für humanitäre Aktionen in der Region im Jahr 2024 bereitgestellt hat. Macron sagte, es sei bedauerlich, dass der Iran die Hisbollah gegen Israel einsetze.

Er beklagte auch, dass Israel seinen Militäreinsatz im Libanon fortsetzte und die Zahl der zivilen Opfer weiter steige. Israel führt im Libanon Krieg gegen die mit dem Iran verbündete Hisbollah. Die Leidtragenden des Konflikts sind die Zivilisten.

Der geschäftsführende Ministerpräsident des Libanons, Nadschib Mikati, sagte in Paris, die Angriffe Israels bedrohten die Existenz des Landes und verursachten neben der Vertreibung Hunderttausender Menschen massive Schäden an der Infrastruktur und Wirtschaft. «Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand».

Einen Waffenstillstand mahnte auch Uno-Generalsekretär António Guterres an, sowohl für den Libanon als auch für Gaza. Guterres, Guterres, der umstrittener Weise am Brics-Gipfel im russischen Kasan teilnahm, verurteilte in einer in Paris übertragenen Ansprache Angriffe auf Uno-Friedenstruppen im Libanon. Diese könnten ein Kriegsverbrechen darstellen.