Gericht in Myanmar hält an Strafverfahren gegen Journalisten fest
Der Antrag, ein Verfahren gegen zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters einzustellen, hat ein Gericht in Myanmar abgewiesen. Grund dafür sei, dass noch nicht alle Zeugen angehört worden seien.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein myanmarer Gericht hat einen Antrag abgewiesen, das Verfahren gegen zwei Reuters-Reporter einzustellen.
- Bei einer Verurteilung drohen den zwei Reuters-Reportern bis zu 14 Jahre Gefängnis.
Dies erklärte ein Anwalt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Anwälte der Journalisten hatten in der vergangenen Woche argumentiert, dass es nicht genügend Beweise gebe.
Den beiden Männern wird vorgeworfen, vertrauliche Unterlagen zum Vorgehen des Militärs gegen die muslimischen Rohingya zu besitzen. Sie waren im Dezember festgenommen worden. Bei einer Verurteilung drohen den beiden Reportern aus Myanmar bis zu 14 Jahre Gefängnis. Ende März hatte die Ehefrau des Hollywood-Stars George Clooney, Amal Clooney, angekündigt, sich als Rechtsanwältin für die Freilassung der Männer einzusetzen.
In Myanmar (früher: Birma) ist das Militär auch nach dem Ende der jahrzehntelangen Diktatur noch an der Regierung beteiligt, die de facto von der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführt wird. Wegen seines gewaltsamen Vorgehens gegen die muslimischen Rohingya in der Unruheregion Rakhine ist das Land unter internationalen Druck geraten. Knapp 700'000 Rohingya flohen nach Bangladesch; Menschenrechtsorganisationen berichteten von Vergewaltigungen, Tötungen und Brandstiftungen.