Gouverneur von nigerianischem Bundesstaat Borno verhängt Ausgangssperre
Nach dem Tod eines an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Mitarbeiters der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen im Nordosten Nigerias hat der Gouverneur des Bundesstaates Borno eine zweiwöchige Ausgangssperre verhängt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Tod von Ärzte-ohne-Grenzen-Mitarbeiter durch Corona-Infektion .
Die strikte Ausgangssperre gelte ab Mittwoch, erklärte der Gouverneur Babagana Zulum am Montag. In der Region mit fast zwei Millionen Flüchtlingen wegen der Angriffe der Islamistengruppe Boko Haram warnen Experten vor katastrophalen Folgen, sollte sich das Coronavirus dort stark ausbreiten.
Die Verkündung der Ausgangssperre erfolgte Stunden, nachdem Ärzte ohne Grenzen den Tod eines nigerianischen Mitarbeiters im Bundesstaat Borno bekanntgegeben hatte. Ein nach dem Tod des Krankenpflegers vorgenommener Test habe ergeben, dass er an einer Coronavirus-Infektion gelitten habe, teilte die Organisation am Montag mit.
Es handelt sich um den ersten Corona-Toten in der Region, die seit zehn Jahren durch die Kämpfe mit Boko Haram verwüstet wird. Alle Kontaktpersonen des Krankenpflegers sollen laut Ärzte ohne Grenzen nun ausfindig gemacht werden. Nach UN-Angaben hatte der Pfleger «keine Reisegeschichte ausserhalb des Bundesstaates Borno».
In der Gegend sind sieben Millionen Menschen auf Hilfsleistungen angewiesen, die Gesundheitsversorgung ist rudimentär. Ärzte ohne Grenzen kündigte daher an, seine Hilfe in der Region trotz des Corona-Todesfalls fortzusetzen. Die Hygienemassnahmen und Kontrollen würden verstärkt, zudem würden Isolationsräume für Corona-Verdachtsfälle eingerichtet, teilte die Organisation mit.
Nach offiziellen Angaben starben in Nigeria bislang 21 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion - den Ärzte-ohne-Grenzen-Mitarbeiter eingeschlossen. Experten gehen jedoch von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Nach Angaben von Ärzten wurden im bevölkerungsreichsten Land Afrikas bisher nur 7000 Coronavirus-Tests vorgenommen.