Hisbollah wirft Israel versuchten Massenmord im Libanon vor

Hisbollah beschuldigt Israel, durch Explosionen von Kommunikationsgeräten im Libanon Tausende Menschen töten zu wollen.

Zerstörungen in Beirut nach einer Explosion. - AFP/Archiv

Israel wollte nach Darstellung der Hisbollah-Miliz durch die massenhafte Explosion von Kommunikationsgeräten im Libanon Tausende Menschen töten. Das Land habe durch die koordinierten Attacken «5.000 Menschen töten» wollen, sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim. Zudem habe es Zivilisten angegriffen, auch Kinder.

Bei den offenbar koordinierten Attacken am Dienstag und Mittwoch wurden mindestens 39 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt. Aus Sicherheitskreisen hiess es, der israelische Geheimdienst habe wohl 5.000 der sogenannten Pager mit Sprengstoff versehen und am Dienstag gleichzeitig zur Explosion gebracht.

Israel äusserte sich zunächst nicht zu der Attacke. Israels Präsident Izchak Herzog bestritt in einem Interview mit dem britischen Fernsehsender Sky News zuletzt eine Verantwortung seines Landes.

Israels Präsident weist Vorwürfe zurück

Er weise «jegliche Verbindung zu solch einer Operation ganz von der Hand», sagte Herzog. Sein Sprecher präzisierte anschliessend auf Nachfrage, Israel habe für die Angriffe «keine Verantwortung übernommen».

Kassim sprach bei der Beerdigung des Militärkommandeurs Ibrahim Akil, der bei einem israelischen Luftangriff nahe Beirut getötet wurde. Mindestens 44 weitere Menschen kamen dabei ums Leben, darunter auch drei Kinder und weitere Zivilisten.

Die Hisbollah werde Akils Kampf fortsetzen, sagte Kassim. Akil sei Kommandeur der Elitetruppe Radwan und Assistent von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah gewesen.

An der Beerdigung nahmen Hunderte Menschen teil, die meisten in Schwarz gekleidet.