Hunderttausende bei Schwulen-Parade in São Paulo
Bei der Gay-Pride-Parade im brasilianischen São Paulo sind hunderttausend Menschen mitgezogen. Sie protestierten vor allem gegen den Präsidenten Jair Bolsonaro.
Das Wichtigste in Kürze
- Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist selbstbekennend homophob.
- Gestern waren allerdings hunderttausend Menschen bei der Schwulen-Parade in São Paulo.
- Die Parade erinnert an die Stonewall Unruhen vor 50 Jahren in New York.
Hunderttausende Menschen sind bei der Gay-Pride-Parade durch die brasilianische Millionenmetropole São Paulo gezogen und haben gegen den rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro protestiert.
Unter den Demonstranten war am Sonntag auch die Sängerin Mel C von der britischen Popgruppe Spice Girls, wie im Fernsehsender Globo TV zu sehen war. Mit der Parade erinnerten Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender an die sogenannten Stonewall-Unruhen vor 50 Jahren in New York, die als Beginn der Schwulenbewegung für Gleichberechtigung gelten. Der Umzug in São Paulo ist einer der grössten der Welt.
Präsident Bolsonaro bezeichnet sich als «stolzen Homophoben»
Brasiliens Präsident Bolsonaro hat sich immer wieder abfällig über Homosexuelle geäussert. Einmal sagte er, er ziehe es vor, seinen Sohn bei einem Verkehrsunfall zu verlieren, als einen schwulen Sohn zu haben.
Er bezeichnete sich als «stolzen Homophoben» und sagte einmal in einem Interview: «Wenn ich sehe, wie sich zwei Männer auf der Strasse küssen, werde ich sie schlagen.» Schwulenaktivisten befürchten, dass diese Äusserungen des Staatschefs die Gewalt gegen Homosexuelle weiter verschärfen könnten.