Hyperinflation: Venezuela führt im August eine neue Währung ein

Aufgrund der hohen Inflation möchte Venezuela eine neue Währung einführen. Experten sind skeptisch, dass dieses Vorgehen hilft.

Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise will Venezuelas Regierung mit einer neuen Währung gegen die weltweit höchste Inflation ankämpfen. Der Termin für die Währungsumstellung wurde auf den 4. August festgelegt, wie die Regierung von Staatschef Nicolás Maduro am Samstag mitteilte. Bei den Geldscheinen des neuen «Bolívar soberano» werden drei Nullen gestrichen.

Staatschef Nicolas Maduro. - keystone

An der hohen Inflation kann eine solche Operation nichts ändern, sofern sie nicht mit einer echten Währungsreform verbunden ist. Der Internationale Währungsfonds rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflationsrate von mehr als 13 000 Prozent. Wegen der dramatischen Geldentwertung ist es die Tage in der Hauptstadt Caracas üblich, dass die Menschen ganze Bündel von wertlos gewordenen Geldscheinen einfach auf die Strasse werfen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Inflation in Venezuela ist sehr hoch.
  • Die Regierung möchte deshalb eine neue Währung einführen.
  • Experten sind skeptisch, ob das reicht.

Das ölreiche Land steht sozial am Abgrund. Wegen der fehlenden Devisen können kaum noch Lebensmittel und Medikamente importiert werden. Internationale Organisationen warnen vor einer humanitären Krise. Vor zwei Wochen hatte sich der der Staatschef Maduro trotz heftigen internationalen Protests in einer umstrittenen Wahl für weitere sechs Jahre im Amt bestätigen lassen.