Idlib: Syrische Armee bombardiert Stellungen der Rebellen

Die syrischen Regierungstruppen haben laut Aktivisten begonnen, Stellungen der Rebellen und Dschihadisten in der nordwestlichen Provinz Idlib zu bombardieren.

Angriff der Rebellen auf die Stadt Quneitra (SYR) an der syrisch-israelischen Grenze. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die syrische Armee hat mit der Rückeroberung Idlibs (SYR) begonnen.
  • Am Donnerstag bombardierten al-Assads Truppen Stellungen der Rebellen.

Artilleriegeschosse und Raketen der syrischen Armee gingen auf Stellungen der Rebellen und Dschihadisten in Idlib im Gebiet um Dschisr al-Schughur (SYR) nieder, während die Regierungstruppen zur Vorbereitung einer Offensive Truppen am Rande der letzten grossen Rebellenbastion zusammenzog, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte heute Donnerstag mitteilte.

Das Bombardement solle eine Offensive vorbereiten, doch hätte es bisher noch keinen Vorstoss der Bodentruppen gegeben, teilte die oppositionsnahe Beobachtungsstelle mit, die ihre Information von Aktivisten vor Ort bezieht. Seit Dienstag würden weitere Soldaten, Munition und Fahrzeuge an den Fronten westlich von Dschisr al-Schughur, auf der Ebene von Sahl al-Ghab im Süden von Idlib und am Südostrand der Provinz eintreffen.

Rückeroberung Idlibs angekündigt

Machthaber Baschar al-Assad hatte nach der Rückeroberung der Rebellenhochburgen Ost-Ghuta und Daraa angekündigt, als nächstes Idlib ins Visier zu nehmen. In der Provinz an der Grenze zur Türkei leben rund 2,5 Millionen Menschen, darunter hunderttausende Flüchtlinge aus anderen Landesteilen. In den vergangenen Monaten wurden auch zehntausende Rebellen im Zuge von Vereinbarungen mit der Regierung nach Idlib gebracht.

Rund 60 Prozent der Provinz sind in der Hand der Dschihadistenallianz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), die von dem früheren syrischen Al-Kaida-Ableger dominiert wird. Der Rest wird von islamistischen Rebellen kontrolliert. Wie die Beobachtungsstelle meldete, nahmen die Dschihadisten in dieser Woche mehr als hundert Menschen fest, die sie der Kooperation mit der Regierung verdächtigen. Offenbar fürchten sie, dass sie eine Übergabe der Provinz aushandeln.