In Neuseeland werden nach Anschlag die Waffen eingesammelt
Dutzende haben in Neuseeland vier Monate nach einem rechtsextremen Doppelanschlag mit 51 Toten ihre Waffen abgegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- In Neuseeland kam es vor vier Monaten zu einem Anschlag mit 51 Toten.
- Nun forderte die Regierung die Bevölkerung auf, ihre Waffen abzugeben.
- Im Gegenzug bekamen die Teilnehmer dafür Geld.
In Neuseeland werden die Waffen abgegeben. Die erste von mehr als 250 geplanten Einsammlungen fand am Samstag in der Stadt Christchurch statt.
Dort hatte ein rechtsextremer Attentäter im März das Feuer auf Gläubige in zwei Moscheen eröffnet. Ziel sei es «die gefährlichsten Waffen aus der Zirkulation zu nehmen», sagte Polizeiminister Stuart Nash.
Die Aktion wurde von bewaffneten Polizisten überwacht. 169 Waffenbesitzer gaben 224 Waffen sowie 217 Waffenteile und -accessoires ab, die dann in einer hydraulischen Presse zerstört wurden.
Mehr als 433'000 Neuseeland-Dollar (283'000 Franken) wurden an Entschädigungen ausgezahlt. Der örtliche Polizeichef Mike Johnson sagte: In der gesamten Verwaltungsregion Canterbury, zu der auch Christchurch gehört, hätten 903 Waffenbesitzer 1415 Waffen zur Abgabe registriert.
Neuseeland beschloss nach Anschlag Waffen-Verbot
Neuseeland hatte nach dem Anschlag ein Verbot von militärischen Halbautomatik-Gewehren beschlossen. Der Angreifer von Christchurch hatte unter anderem zwei solcher Gewehre verwendet. Mit denen können in schneller Folge Kugeln von grossem Kaliber abgefeuert werden.
Waffenbesitzer haben sechs Monate Zeit, um die fortan illegalen Waffen zurückzugeben. Sie bekommen dafür eine Entschädigung, die sich nach Modell und Alter der Waffen richtet. Für die Dauer der sechs Monate gilt eine Amnestie. Nach Ablauf dieser Frist droht Besitzern illegaler Waffen eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren.
Bei dem Anschlag waren am 15. März während der Freitagsgebete in der Al-Noor-Moschee und in der Linwood-Moschee 51 Menschen getötet worden. Der angeklagte australische Rechtsextremist Brenton Tarrant plädierte im Juni vor Gericht auf nicht schuldig.