In Tripolis gehen die Gefechte weiter
In Tripolis wird weiter gekämpft. Bewaffnete Gruppen versperrten zudem Strassen und behindern Hilfslieferungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kämpfe in Tripolis gehen weiter.
- Verschiedene Explosionen wurden gemeldet.
In Tripolis herrscht weiter Chaos. Mehr als eine Woche nach Beginn der Kämpfe rivalisierender Milizen in und um Libyens Hauptstadt gehen die Gefechte weiter. Zeugen berichteten am Montag von schweren Explosionen und Kämpfen in der Stadt, besonders entlang der Grenze zum Vorort Wadi al-Rabii.
Ein Sprecher der Notfalldienste erklärte zudem, bewaffnete Gruppen hätten Strassen versperrt und damit Hilfslieferungen blockiert. Ganze Familien seien in ihren Häusern gefangen.
Die Kämpfe haben vergangene Woche in den südlichen Vororten von Tripolis begonnen. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bereits mindestens 47 Menschen getötet und 129 weitere verletzt, die meisten davon Zivilisten.
In Tripolis brechen Häftlinge aus dem Gefängnis aus
Am Sonntag waren inmitten der Gefechte mehr als 400 Häftlinge aus einem Gefängnis in Tripolis ausgebrochen. Nach einer Meuterei konnten die Männer nach Polizeiangaben die Tore öffnen und fliehen. Dort waren laut dem Justizministerium zumeist gewöhnliche Kriminelle untergebracht. Die international anerkannte Übergangsregierung von Fajes Sarradsch rief den Notstand aus.
Seit dem Sturz von Libyens früherem Machthaber Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 herrscht Chaos in dem nordafrikanischen Land. Bewaffnete Milizen haben die Kontrolle über weite Teile des Landes. Die Übergangsregierung in Tripolis konnte ihren Einfluss kaum über die Hauptstadt hinaus ausdehnen.