Indische Polizei geht gegen Schwarzhandel mit Masken und Schutzhandschuhen vor

Die indische Polizei geht gegen einen massiven Schwarzhandel mit gebrauchten Masken und Schutzhandschuhen vor.

Weggeworfene Handschuhe in der Stadt Srinagar - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Gebrauchte Schutzausrüstung aus Müll von Kliniken gefischt und weiterverkauft.

Wie die Polizei in der westindischen Stadt Navi Mumbai am Freitag mitteilte, beschlagnahmte sie bei einer Schwarzhändler-Bande 3,8 Millionen Einmal-Handschuhe, die für den Wiederverkauf gewaschen, getrocknet und neu verpackt worden waren.

Die Schwarzhändler hätten tonnenweise gebrauchte Handschuhe aus dem Müll mehrerer Krankenhäuser gefischt, sagte der ermittelnde Beamte Subhash Nikam der Nachrichtenagentur AFP. Über Zwischenhändler seien bereits tausende dieser Handschuhe zu Schleuderpreisen weiterverkauft worden. Den insgesamt vier Beschuldigten wird nun Betrug und die Verbreitung einer ansteckenden Krankheit zur Last gelegt.

In Indien, wo neben den offiziell verzeichneten 3,4 Millionen Corona-Infektionen und mehr als 60.000 Todesfällen eine riesige Dunkelziffer vermutet wird, ist der Bedarf an Schutzausrüstung gross. Viele Inder können sich aber keine richtigen Masken leisten und nutzen günstige Alternativen wie Taschentücher oder Schals.

Auch im ostindischen Bundesstaat Bihar haben die Gesundheitsbehörden nach eigenen Angaben schon mehrere Schwarzhändler-Banden geschnappt, die gebrauchte Masken aus Krankenhaus-Mülltonnen weiterverkauft hatten. Bei mehreren Razzien seien tausende gewaschene und neu verpackte Masken beschlagnahmt worden.