Intransparente Lieferketten: Amnesty kritisiert E-Auto-Hersteller

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die grossen Hersteller von Elektroautos scharf kritisiert.

Transparenz gefordert: Amnesty International rügt die Nachlässigkeit der E-Auto-Hersteller. (Symbolbild) - keystone

In ihrem aktuellen Bericht wird festgestellt, dass Elektroauto-Hersteller nicht ausreichend auf mögliche Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten achten, wie «tagesschau.de» berichtet.

Laut Amnesty kann kein führendes Unternehmen darlegen, wie es mit Risiken in Rohstofflieferketten umgeht. Besonders schlecht schneidet der chinesische Hersteller BYD ab.

BYD hat nur 11 von 90 möglichen Punkten erreicht. Mercedes steht dagegen mit 51 Punkten an der Spitze des Rankings.

Amnesty: Rangliste und Ergebnisse

Die Menschenrechtsorganisation hat eine Rangliste erstellt, die die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten von 13 grossen Elektroautoherstellern bewertet. Die Bewertung basiert auf öffentlichen Dokumenten und konzentriert sich auf Rohstoffe wie Kobalt, Kupfer, Lithium und Nickel.

Amnesty Bericht: Viele Unternehmen zeigen unzureichende Transparenz in ihren Lieferketten. (Symbolbild) - keystone

Die deutschen Hersteller BMW und VW teilen sich mit Ford den vierten Platz mit jeweils 41 Punkten, wie «SWR.de» berichtet. Die Kritik an den Herstellern betrifft insbesondere die Umweltauswirkungen und die Ausbeutung bei der Rohstoffgewinnung.

Amnesty hebt hervor, dass die Branche mehr Transparenz und Verantwortung in ihren Lieferketten zeigen muss.

Hintergrund und Forderungen

Die deutsche Automobilindustrie hat sich laut des Berichts im internationalen Vergleich besser zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten bekannt. Dies wird auch auf das seit Anfang 2023 geltende Lieferkettengesetz zurückgeführt.

Die deutschen Hersteller schneiden vergleichsweise gut ab – Mercedes führt das Amnesty-Ranking an. (Symbolbild) - keystone

Dennoch besteht weiterhin Nachholbedarf bei der Offenlegung von Entschädigungsmassnahmen und der Transparenz in der Batterieproduktion. Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland, fordert verbindliche Gesetze für menschenrechtliche Sorgfaltspflichten.

Mehr Verantwortung in der Elektroautoindustrie

Sie betont, dass freiwillige Massnahmen nicht ausreichen, um die Rechte der Menschen zu schützen. Insgesamt zeigt der Bericht von Amnesty International die dringende Notwendigkeit für mehr Verantwortung in der Elektroautoindustrie.

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