Israel-Krieg: Netanjahu will Gaza kontrollieren

Im Israel-Krieg greift Israel am Boden verstärkt an, Gaza-Stadt soll umstellt sein. Die Zahl der Toten im Gazastreifen klettert auf über 10'000.

In Nord-Gaza greift die israelische Armee mehrere Hamast-Stützpunkte mit Luftangriffen an. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Israel-Krieg verstärkt Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen.
  • Gaza-Stadt ist umstellt, seit Kriegsausbruch sind über 8000 Palästinenser gestorben.
  • Auch an der Grenze zum Libanon kommt es immer wieder zu tödlichen Gefechten.
  • Gaza wurde von der Armee in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel hat über 300'000 Reservisten mobilisiert, die Vorbereitungen für eine grosse Bodenoffensive sind abgeschlossen.

Israel hat seine Angriffe auch am Boden ausgeweitet und damit die «zweite Phase» des Israel-Kriegs eingeläutet. Gaza-Stadt soll umstellt sein. Zuletzt wurden die Tötungen mehrerer hochrangiger Hamas-Mitglieder vermeldet, gleichzeitig sterben aber immer wieder Zivilisten. Das Vorgehen von Israel führt auch zu Kritik.

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In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse von Montag können Sie im Ticker hier nachlesen.

07.29: Im Gazastreifen kommen für die notleidende Bevölkerung im Durchschnitt 33 Lastwagen mit Hilfsgütern täglich an. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Montagabend mit.

Insgesamt seien seit Wiederöffnung des ägyptischen Grenzübergangs Rafah am 21. Oktober Hilfsgüter von 569 Lkw angekommen, darunter 93 Lkw am Montagabend.

Nach UN-Angaben sind täglich eigentlich 100 Lkw-Ladungen notwendig. Dies, um die gut zwei Millionen Menschen im Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

07.25: Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für unbestimmte Zeit die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen behalten. «Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie nicht haben.»

Dies sagte Netanjahu in einem Interview mit dem US-Sender ABC. Und zwar auf die Frage: Wer soll nach dem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der palästinensischen Hamas-Organisation in dem Gebiet regieren?

Israel-Krieg: Netanjahu schliesst generelle Feuerpause aus

03.31: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine längere Feuerpause im Gazastreifen vorerst ausgeschlossen. «Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben.» Dies sagte Netanjahu am Montag dem US-Fernsehsender ABC.

«Was taktische Pausen angeht – eine Stunde hier, eine Stunde dort – können wir die Umstände prüfen. Etwa um humanitäre Güter hineinzubringen und einzelne Geiseln herauszubringen. Aber ich glaube nicht, dass es eine generelle Feuerpause geben wird«, sagte Netanjahu weiter.

Benjamin Netanjahu hat sich in einem Interview zum Thema Feuerpausen im Gazastreifen während dem Israel-Krieg geäussert. - dpa

Eine allgemeine Waffenruhe würde nach Einschätzung von Netanjahu den Kriegszielen Israels entgegenstehen. «Das würde unsere Bemühungen behindern, unsere Geiseln zu befreien. Das Einzige, was diese Kriminellen der Hamas verstehen, ist der militärische Druck, den wir ausüben», sagte er im ABC-Interview.

Israel meldet militärische Erfolge im Gazastreifen

01.00: Einen Monat nach dem von der islamistischen Hamas in Israel verübten Massaker sind israelische Streitkräfte tief in den Gazastreifen vorgedrungen. Bodentruppen seien bereits in der Stadt Gaza im Einsatz und erhöhten dort den Druck, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montagabend. Zuvor hatten die Streitkräfte nach eigenen Angaben den Gazastreifen bereits in zwei Hälften geteilt und die Stadt Gaza vollständig eingekreist.

In den vergangenen 24 Stunden seien mehrere Kommandeure der im Gazastreifen herrschenden Hamas getötet worden, sagte Armeesprecher Hagari. Zwei von ihnen seien Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober gewesen.

Israelische Armee feuert auf den Gazastreifen. - keystone

Zudem habe das Militär mehrere Eingänge unterirdischer Tunnel zerstört. Viele davon befänden sich in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern und humanitären Einrichtungen. Panzer- und Bodentruppen hätten in der Nähe einer Moschee Abschussrampen für 50 Raketen entdeckt.

Palästinensische Augenzeugen hatten am Montag von Schäden am Dach des Schifa-Krankenhauses im Zuge von israelischen Angriffen berichtet. Auf die Frage, ob Israel auch die Klinik angreifen werde, sagte der Sprecher: «Wir werden tiefer in die Stadt Gaza eindringen und an jeden Ort gelangen, an dem es Terroristen gibt.»

Es gebe «keinen Ort, an dem Hamas-Terroristen vor Angriffen der Armee sicher sein werden». Nach Darstellung der israelischen Armee dient die oben erwähnte Klinik benfalls als Hamas-Kommandozentrum.